REDRUM INC. - Selfish Blood
Mehr über Redrum Inc.
- Genre:
- Heavy Core
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.06.2004
- Demons On The Rise
- Progress
- Haze
- Turning Point
- Crown
- Countarattack
- Defence Line
Mit ihrem letzten Demo "Cure The Pain" konnten sich REDRUM INC. bereits im Underground etablieren und sind seitdem wohl zu den wenigen Bands (eigentlich fallen mir momentan auch nur UNDERTOW ein) zu zählen, die eine ähnliche Magie ausstrahlen wie die allmächtigen CROWBAR.
Nicht zuletzt deswegen wurden REDRUM INC. auch immer wieder mit CROWBAR, aber auch mit deren Teilzeitprojekt DOWN verglichen, was für die Band sicherlich ein großes Lob bedeutete, sie andererseits aber auch enorm unter Druck setzte, mit ihrem nächsten Release noch einmal einen draufzusetzen, um diesen Vergleichen standhalten zu können.
Und siehe da, mit "Selfish Blood" liefern REDRUM INC. ein wahres Meisterstück ab, welches seinen direkten Vorgänger ganz klar in den Schatten stellt und komischerweise noch immer nicht über eine richtige Plattenfirma veröffentlicht wird.
Dabei ist es dem Quintett aus Hückelhoven weitestgehend gelungen, sich von all den Parallelen zu lösen und einen vollkommen eigenständigen Sound zu entwickeln, welchen die Band als Heavy Core bezeichnet.
Viel besser könnte ich die Musik auf dem insgesamt dritten Demo dann auch nicht beschreiben, denn heavy ist das Material von "Selfish Blood" allemal und auch der Begriff Core ist partiell angebracht, auch wenn die Hardcore-Elemente größtenteils gegen Thrashriffs ausgetauscht wurden und die Metalschlagseite dieser Platte somit nochmal gesteigert wurde.
Mit `Demons On The Rise´ gehen REDRUM INC. von Beginn an in die Vollen und bringen die eben noch erwähnte metallische Ausrichtung direkt zum Vorschein. Neben den kräftigen Midtempo-Riffs sind es vor allem der tolle Chorus und der wandlungsfähige Gesang von Michael Dohmen, die dieses Stück zu einem ersten Highlight machen. Das darauf folgende `Progress´ ist der wohl schnellste Song der bisherigen Bandgeschichte und bestätigt die Hinzunahme von Thrashzitaten erneut sehr deutlich. Lediglich der Gesang hätte bei `Progress´ an manchen Stellen noch etwas druckvoller sein können, was aber schließlich auch der einzige Kritikpunkt an der gesamten Scheibe ist.
`Haze´ beginnt so ähnlich wie SLAYER's `Dead Skin Mask´, entwickelt sich aber dann überraschenderweise zu einer recht ruhigen und sehr melodischen Nummer, die vom starken rauen Gesang des Frontmanns veredelt wird und zeigt, wie sehr die Band innerhalb der letzten Jahre gereift ist.
Und mit `Crown´, der zweiten ruhigeren Komposition, zeigt sich dieser Reifeprozess unmittelbar danach ein weiteres Mal, wobei einen die tollen Melodien das eine oder andere Mal so richtig mitreißen können. Die Roots werdet aber trotzdem nicht verleugnet und so gibt es mit `Defence Line´ und `Turning Point´ zwei weitere härtere Songs, von denen sich Ersterer durch einen fetten Groove auszeichnet, während Letzterer auch auf dem "Cure The Pain" eine gute Figur abgegeben hätte.
Ich verfolge diese Band nun schon seit fast drei Jahren und habe sie seitdem auch schon sehr oft in der niederrheinischen Region live gesehen, aber ein dermaßen ausgereiftes und geniales Album hätte ich den Jungs trotz der konstant starken Liveperformances zu einem so frühen Zeitpunkt auf keinen Fall zugetraut. Sämtliche Trademarks, welche die Gruppe bisher auszeichneten, sind hier noch einmal verfeinert worden und unterstreichen die enorme Entwicklung, die REDRUM INC. in den vergangenen Monaten gemacht haben.
Ganz klar, diese Band hat das Potenzial, ganz groß zu werden und es wäre ein grober Fehler, über die Hückelhovener hinwegzusehen. Also, liebe Fans und Plattenfirmen, nicht mehr lange überlegen und hier zuschlagen, wenn ihr euch mal eine knappe halbe Stunde lang so richtig geil wegblasen lassen wollt!
Anspieltipps: Demons On The Rise, Haze, Crown
- Redakteur:
- Björn Backes