REGAL WORM - Neither Use Nor Ornament
Mehr über Regal Worm
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Quartermass (Just For Kicks)
- Release:
- 28.11.2014
- Odilon Escapes from the Charcoal Oblivion, But Endeavours to Return and Rescue the Cactus Men
- Animal Attic
- Tombland Guerrilla
- Sovereign of the Skies
- The King of Sleep (Parts 1 to 5)
Avantgarde-Prog mit Seele.
Der Titel "Neither Use Nor Ornament" ist die Gegenthese zum noch gar nicht so alten Vorgänger "Use And Ornament" des britischen Prog-Kollektivs REGAL WORM. In rekordverdächtiger Zeit gibt es neue Musik für verquere Krummtaktgutfinder und Schrägiesympathisanten, dieses Mal aber "nur" 46 Minuten anstelle der vollen Stunden, die letztes Mal aufgenommen wurde. Ist denn nun das neue Album auch die musikalische Kehrtwende, die uns der Name suggeriert?
Wer sich mit dem Vorgänger auseinandergesetzt hat, wird schnell Zugang zu "Neither Use Nor Ornament" finden, da Jarrod Gosling und seine Mitstreiter immer noch die gleiche musikalische Sprache sprechen. Der Promo-Info muss man insofern zustimmen, dass die neue Veröffentlichung wie eine verkürzte Fassung des letzten Werkes herüberkommt. Hier wird zwar immer noch geschwurbelt und gefrickelt, es gibt allerdings nicht so viele ruhige Momente, um die wahnhaften Klangeskapaden sacken zu lassen.
So wird die avantgardistische Walze, mit der größtenteils zu Werke gegangen wird, nicht nur den Keksteig, sondern auch das Küchen-Interieur plätten, was sich mit offenem Geiste und einem Sinn für düsteren Prog aber gut aushalten lässt. Mehr noch, man kann sich regelrecht von der wabernden Klangmasse verschlingen lassen, sich in analoge Synthesizer verlieben oder sich am hypnotisch groovenden Schlagzeug reiben. Bis man gar nicht mehr wahrnimmt, wie umtriebig, quirlig und fordernd die Musik auf "Neither Use Nor Ornament" ist.
In letzter Konsequenz gehört diese Scheibe in alle Sammlungen, in denen auch "Use And Ornament" bereits steht. Bei all dem Talent, das Jarrod Gosling zu haben scheint, wäre ich trotzdem an einer Weiterentwicklung interessiert, hier gibt es in meinen Ohren Stagnation auf hohem Niveau. Trotzdem überdurchschnittlich und besser als das meiste im aktuellen Genre-Umfeld.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher