REGAL WORM - Use And Ornament
Mehr über Regal Worm
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Quartermass (Just For Kicks)
- Zinc Ferment
- Cherish That Rubber Rodent
- The Mardi Gras Turned Ugly in Seconds
- Apple Witch
- Morning Sentinel
- Confession from a Deep and Warm Hibernaculum
- Mud
- 6:17PM – the Aunt Turns Into an Ant
- Klara Till Slutet (Main Title Theme)
Prog-Chamäleon der besten Sorte.
Songtitel wie 'Cherish That Rubber Rodent' oder 'The Mardi Gras Turned Ugly In Seconds' geben einen deutlichen Hinweis darauf, wie wohl die Musik der britischen Truppe REGAL WORM klingt. Beteiligt am majestätischen Wurm sind neben Multiinstrumentalist und Mastermind Jarrod Gosling (I MONSTER) etliche Musiker der Inselszene, die ihren Beitrag zum Klangkunstwerk "Use And Ornament" leisten. Es fällt beim ersten oder zweiten Hören sicherlich leicht, den verspielten und "kauzigen" Charakter dieser Musik als primäres Wesensmerkmal auszumachen, doch die ZAPPA-Attitüde und vielerorts vorhandene Nähe zum Jazz sind meines Erachtens bloß Randerscheinung, nicht aber definierendes Merkmal von REGAL WORM.
In erster Linie zeichnet sich die Musik durch eine schier unfassbare Wandelbarkeit aus, die auf unterschiedlichste Art und Weise musikalisch ausgedrückt wird. Auf dem Reißbrett mögen elektronische Tribal-Drums, Lounge-Jazz und proggige Mellotron-Attacken weit voneinander entfernt sein, auf diesem Album verschmelzen sie zur Kür. Denn wenn überlange Songs eine Daseinsberechtigung haben, besteht sie doch zunächst einmal darin, ein großes Angebot klanglichen Ausdrucks zu liefern. Abwechslung wird bei REGAL WORM fettgedruckt und großgeschrieben, man muss nur einen Blick auf die lange Liste der beteiligten Musiker werfen und sich vergegenwärtigen, welche Instrumente alleine im 13-Minüter 'Confession From A Deep And Warm Hibernaculum' aufspielen dürfen.
Den klassischen britischen Prog-Sound, den findet man auf "Use And Ornament", wenn man ihn finden möchte. Dass er aber nicht im Rampenlicht steht, spricht für die Einsicht des Komponisten, dass es schon genug generischen Prog gibt und wir nicht jede Woche unzählige weitere Genre-Alben brauchen. Stattdessen können wir hier ein mutiges, ein erfrischendes und so vielseitiges Album hören, dass man die Generika für eine Stunde ganz auszublenden vermag. Es versteht sich von selbst, dass REGAL WORM keine Interims-Unterhaltungsmusik produziert, die austauschbar klingt und auch in Fahrstühlen zum Einsatz kommen könnte. An Eingängigkeit, Pop-Appeal mangelt es aber trotz allem Kauztums nicht. Und darin liegt die große Stärke dieser Platte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher