REGICIDE - Break The Silence
Mehr über Regicide
- Genre:
- Neo Prog Folk Rock
- Label:
- Fame/Edel
- Release:
- 24.02.2006
- Plastic Dove
- The Hanger-On
- Pirates
- Nothing In Here
- Break The Silence
- A World Without Oceans
- This Unpredictable Life
- Forgotten Promises
- An Embracing Space Pt III (Part III: Eclipsing Lights)
- Perfect Strings
Wenn ich's net wüsste, würde ich glatt glauben, dass REGICIDE bei der Auswahl des Coverfotos mich als Vorlage genommen haben. Was nicht nur an der Tatsache liegt, dass sich bei mir - ähnlich wie beim "Helden" auf dem Cover - eher wenige als mehr Haare auf der Bowlingkugel verirrt haben. Wer den direkten Vergleich vornehmen möchte, der sei auf mein aktuelles Foto im Profil hingewiesen. ;-)
So, genug über Nebensächlichkeiten schwadroniert, kommen wir nun zur Musik: Das gemischte Septett schafft es, poppige Elemente von EVANESCENCE, gothische Düsternis von THEATRE OF TRAGEDY (was sich in beiden Fällen auf den männlichen und weiblichen Wechselgesang bezieht) und Streicher der Sorte APOCALYPTICA miteinander zu kombinieren, und diesem auch noch einen individuellen Anstrich zu verpassen. Neben Frauke Richter und Timo Südhoff, die sich beide für den Gesang verantwortlich zeigen, bestehen REGICIDE des Weiteren aus Heiner Jaspers (piano), Jonna Wilms (violin), Jan Janssen (guitar), Malte Hunold (bass) und Til Kassmann (drums).
Gleich der Opener 'Plastic Dove' knallt nach einem eher verhaltenen Intro ordentlich rein. Während Jonna mit ihrem Violinenthema die Marschrichtung vorgibt, steigen ihre restlichen Mitstreiter mit ein und legen ein rockiges Fundament, auf dem sich Frauke und Timo im Wechsel austoben. Hinzu kommt eine leicht pathetische Schlagseite, die durch den mehr als vorzüglichen Refrain getoppt wird, der an EVANESCENCE auf ihrem Debüt erinnert. Als ob das nicht genug wäre, legt die Truppe beim drauffolgenden 'The Hanger-On' ein paar Hooklinebriketts ins Feuer. Nach einem eher gemächlichen Start entfacht das Stück einen Sturm an Emotionen, der wohl nicht nur mir hektoliterweise wohlige Schauer bereitet. Nach einem kurzen aber dafür umso knackigeren Solo, kommt ein prägnantes Violinenthema zum Einsatz, das wahrlich keine Wünsche offen lässt. Im weiteren Verlauf der CD erinnert das Resultat mehr an einen Filmsoundtrack als einen "normalen" Rockoutput. Welche Bilder in eurem Kopf entstehen, überlasse ich eurer Fantasie, packend ist das Ganze allemal. Die keinesfalls schnulzige Ballade 'Nothing In Here' drosselt dann ein wenig den Endorphinausstoß. Gerade bei ruhigen Stücken kann man besonders gut heraushören, ob es ein Sänger respektive Sängerin drauf hat. Und wie bei den rockigen Stücken vorher, schaffen es Frauke und Timo auch hier, eine mehr als beachtliche Figur abzugeben. Das Titelstück ist auf der anderen Seite ein sehr gelungenes Beispiel dafür, dass sich das Septett keineswegs auf klassische "Strophe-Refrain-Strophe"-Schemata festlegen lässt. Besonders erwähnenswert ist des Weiteren das knapp neun Minuten lange 'An Embracing Space Pt III', dass über schon fast progressive Songstrukturen verfügt. Das abschließende 'Perfect Strings' sollte nicht allzu wörtlich genommen werden, da jede/r Mitstreiter/in auf diesem Album einen sehr guten Job abgeliefert hat.
Man kann's drehen und wenden wie man will: Mit "Break The Silence" haben REGICIDE die Messlatte für ihre nächsten Veröffentlichungen verdammt hoch gelegt. Die Porträtfotos im Booklet zeugen von einem gesunden Humor, den mir die Truppe noch sympathischer macht, als sie es eh schon ist. Schade, das ich die Truppe auf ihrer letzten Tour nicht gesehen habe, da mir die CD noch nicht bekannt war. Wenn also REGICIDE demnächst in eurer Nähe aufschlagen, wisst ihr was zu tun ist. Bevor's soweit ist, könnt ihr euch die Wartezeit mit diesem Album versüßen. Ihr werdet es auf keinen Fall bereuen!
Anspieltipps: The Hanger-On, Nothing In Here, Forgotten Promises, An Embracing Space Pt III (Part III: Eclipsing Lights)
- Redakteur:
- Tolga Karabagli