REIGN OF DECAY - Perceptions Of Reality
Mehr über Reign Of Decay
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigen
- Release:
- 03.11.2005
- Perceptions Of Reality
- Faked Reality
- Frozen Plains
- Sync
- B.H.9
- The Photographer
- Disfigured Earth
- Chains Of Past Decisions
- Hills
Ups! Hab ich vielleicht die falsche CD eingelegt? Denn nach dem Intro und gleichnamigen Albumtitel 'Perceptions Of Reality' zu urteilen, könnte sich auch die"Skywalker"-Scheiblette von KAI TRACID in meine Anlage reingeschmuggelt haben. Dabei haucht eine Frauenstimme ganz komische Zukunftsvisionen durchs Mikro, die darüber hinaus mit tranceartigen Sounds untermalt werden. Aber nachdem der erste Schock überwunden und der Angstschweiß von der Stirn abgewischt ist, lässt das Münchener Quintett jegliche Zweifler verstummen und knüppelt sich ordentlich durch das Gebälk. Inspiriert wurde die Combo von Bands wie MORGOTH, TIAMAT und PINK FLOYD, um nur ein paar Namen zu nennen. Apropos Name: "REIGN OF DECAY bezeichnet die destruktive Herrschaft des Menschen über die Erde und letztendlich über sich selbst mit ihrer Vielfalt von Formen und Äußerungen", um mal die Bandinfo zu zitieren. Mit diesem Anspruch im Namen stehen natürlich die Lyrics im Vordergrund, die man zwar nicht verstehen, aber immerhin nachlesen kann.
Der Sound hält sich auf Oberliganniveau und ist nicht gerade druckvoll ausgefallen. Trotzdem ist er gut genug um sich von den musikalischen Qualitäten der Truppe zu überzeugen. Leider wirkt das Ganze etwas uninspiriert, was vor allem an den MORGOTH-, TIAMAT- und OPETH-Anleihen liegt, die sich einem die gesamte Spieldauer über aufdrängen. Immerhin hatte die Band zehn Jahre Zeit auf das Debüt hinzuarbeiten, weshalb es trotzdem verwundert, dass das vorliegende Endprodukt noch halbgar wirkt. Was die Bandbiografie angeht, so wurden REIGN OF DECAY 1996 gegründet, mussten aber aufgrund wechselnder Bandmitglieder und diverser Sängerwechsel immer wieder Rückschläge einstecken. Als ob das nicht genug wäre, verloren die Jungs auch noch ihren Proberaum, aber nicht ihren Mut. Den brauchen sie auch, denn Helge Stang (v.) röchelt mir allzu sehr ins Mikro, kann aber in den ruhigen Passagen punkten. Zwar geben sie sich alle erdenkliche Mühe, die Songs abwechslungsreich zu halten, was in Form von Tempowechseln und balladesk-ruhigen Passagen geschieht, aber bis auf ein heiteres Musikzitateraten kommt dabei nicht allzu Brauchbares heraus. Angefangen von TIAMAT und DEATH ('The Photographer') über OPETH und MORGOTH ('B.H.9') finden alle großen Bands ihren Weg in den Sound. Das ist zwar gut, aber nicht gut genug um aus der Flut an Bands positiv hervor zu stechen.
Vieles kommt einem bekannt vor und kann (leider) nicht über die gesamte Albumdauer fesseln. Wer mit den Vorbildern der Band was anfangen kann, ist gerne eingeladen auf der Homepage vorbei zu schauen und sich die CD für 8 Euro zu beziehen. Für's Erste nicht schlecht, in der Zukunft auf jeden Fall ausbaufähig
Anspieltipp: The Photographer
- Redakteur:
- Tolga Karabagli