REIGN OF FURY - Exorcise Reality
Mehr über Reign Of Fury
- Genre:
- Heavy/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- To Fight And Conquer
- I May Be A Bastard, But I'm Not A Fucking Bastard
- Addiction Hymn
- Capitaljism
- Destroy The Night
- Haunt The Murderer
- See More
- The World Belongs To Me
- The Enemy Within
- As The Rope Supports The Hanged
- Kill The Scene
- Exorcise Reality
Die lange Auszeit war erquickend.
REIGN OF FURY schlug mit dem Debüt "World Detonation" 2012 bei mir ein wie eine Bombe. Das ging - mir völlig unverständlich - leider nicht jedem so und so blieb die Band aus dem englischen Cheltenham unter dem Radar. Daran änderte auch der 2015er Nachfolger "Death Be Thy Shepherd" trotz erstmaliger Label-Unterstützung wenig. Danach wurde es etwas still um die Band.
Nach ein paar Neubesetzungen - Chris Musgrove bedient seit 2016 den Bass, Joey Jacock übernimmt seit 2017 die Lead-Gitarre - will es die Wutherrschaft aber noch einmal wissen. Dabei ist "Exorcise Reality" das ausgereifteste Album der Band und, wenn ich die wohligen Erinnerungen an 2012 mal etwas außen vor lasse, auch das beste. REIGN OF FURY hat hier den melodischen Thrash Metal mit einigen Anleihen von METALLICA, aber eher von MEGADETH ziemlich perfektioniert. Die überlangen Songs, die die ersten beiden Alben prägten, gehören der Vergangenheit an. Stattdessen geht es mit "Exorcise Reality" direkter zur Sache. Und das, ohne dass Komplexität verloren ginge. Für eine Thrash-Band sind drei Songs über der Sechs-Minuten-Marke auch immer noch eindrucksvoll genug. Und auch mit kürzeren Songs dreht sich Scheibe Nummer drei deutlich über eine Stunde lang.
Soundprägend für REIGN OF FURY sind ausgefuchste Gitarrenarrangements und Bison Steeds leider etwas spannungsarmer Klargesang. Der sympathische Frontmann bemüht so manchen Hetfield-Brüll und geht mir damit so manches Mal leicht gegen den Strich. Das nimmt aber zum Glück nicht Überhand, sodass ich mit der Gesangsleistung im Grunde recht zufrieden bin. Nur wenn es etwas an "Exorcise Reality" auszusetzen gibt, dann dieses. Davon abgesehen nämlich bin ich hellauf begeistert.
Die schon genannten Gitarren, die sehr spritzige Rhythmusfraktion, die großartigen Songtexte, das mal wieder sehr gelungene Artwork von Matt Dixon, das abwechslungsreiche Songwriting, das so ziemlich alle Geschwindigkeitsstufen berücksichtigt und nicht zuletzt die fantastische Produktion - ich verfalle in Schwärmerei. Besonders angetan haben es mir, wenn ich mich auf drei Lieder beschränke, der wunderbar melancholische Megatod-Banger 'The Enemy Within', der melodische Gangshout-Thrasher 'Destroy The Night' und die fiese und ruppige Abrechnung 'Kill The Scene'.
Nachdem das "Exorcise Reality" im letzten Jahr schon digital erschien, ist es seit einigen Wochen endlich auch physisch erhältlich. Vorher existierte es ja quasi gar nicht, wenn man es auf den Stehl'schen Grundsatz herunterbricht. Wer jetzt angefixt ist, wird hier im Band-Shop fündig.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring