RELLIK - Rellik
Mehr über Rellik
- Genre:
- US-Metal
- Label:
- Iron Glory
- Rellik Story
- Dreamkiller
- Street Sinner
- Rellik
- Beg, Borrow Or Steal
- Feed The Hunger
- Into The Flesh
- Prisoner Of Reality
- Defend Or Attack
- Why We Are
- Skulls
Wenn man das Iron Glory Logo auf einem Tonträger erblickt, ist von vorne herein klar, daß man hier old school metal erwarten darf. Hat es sich dieses kleine, aber feine Label doch zur Aufgabe gemacht, gegen aktuelle Trends und musikalischen Unsinn wie NU- Metal anzustinken. Und wenn man sich die bisherigen Veröffentlichungen so ansieht, dann sicherlich mit Erfolg. Zumindest, was die musikalische Qualität der Iron Glory Releases angeht.
So verhält es sich auch mit diesem Silberling. Darf der geneigte Freund von klassischem US Metal hier sämtliche Songs der längst verblichenen Kalifornier RELLIK genießen. Die Band um Gitarrist Kent Robertson hat 1986 im vierten Jahr nach Bandgründung eine heute stark gesuchte 4 Track EP namens „Remember The Future“ veröffentlicht.
Bis auf ein Demo im nachfolgenden Jahr und einem weiteren anno 1990 blieb es dann aber bedauerlicher Weise sehr still um diesen hoffnungsvollen Act. Es kam, wie es kommen mußte : RELLIK lösten sich auf.
Auf „Killer“ bekommen wir retrospektive noch einmal alle jemals aufgenommene (es sind nur 10) Songs dieser Band serviert.
Und bereits das klischeetriefende, gesprochene Intro macht klar, daß diese Band in den 80ern groß geworden ist. Heavy Metal aus tiefstem Herzen! Kleine Kostprobe gefällig? Bitte sehr: „Ashes To Ashes, Blood To Fire, future dawns the eternal void of time ... The Die is Cast, the fire is forged !“
Aber auch die Mucke kann der Erwartungshaltung locker stand halten. Meist im Midtempo gehalten, überzeugen die Kompositionen eher durch erstklassige Hooks denn durch technische Kabinettstückchen. Hinzu kommt mit Mike „Sleaze“ Moore ein Sänger, der gern mal in sirenenartige Höhe vordringt. Dabei begeht er allerdings nicht den Fehler zu schrill zu klingen. Klar, rein soundmäßig mag man etwas die Dynamik heutiger Produktionen vermissen, aber mir ist eine Band, die durch mitreißendes Songwriting überzeugt 1000 Mal lieber als diese überproduzierten Discometal Kapellen, die ohne ihren fetten Sound keinen Fuß zum wippen bringen können.
Nicht nur einmal erinnern mich RELLIK eher an flottere NWOBHM Bands wie MYTHRA als an US Metal Truppen, was jetzt nicht negativ verstanden werden soll. Songs wie „Dreamkiller“, „ Rellik“ oder „Into The Flesh“ verstehen es einfach gute Laune zu verbreiten. Und das Beste kommt sogar noch: die beiden Abschlußnummern reißen mich dann sogar dazu hin, hier von einem Pflichtkauf für alle Freunde der oben genannten Stilistiken zu reden. „Why We Are“ beginnt leicht balladesk, bevor es dann mit einem Mörderchorus für abstehende Nackenhaare sorgt. Supergenial! Und bei „Skulls“ treten die Jungs dann mal richtig aufs Gas, ohne dabei den Melodiefaden zu verlieren. Killerriff ! Wessen Schädel hier nicht in Rotation gerät, gehört ohrologisch untersucht. Wenn man nun weiß, daß diese beiden Nummern vom 90er Demo stammen, dann kann man erahnen, wie gut RELLIK am Ende ihrer Karriere waren und noch geworden wären. So bleibt uns nur die Möglichkeit ihnen hier posthum noch einmal die Ehre zu erweisen. Only the good die young !
Anspieltips „Skulls“, „Why We Are“, „Into The Flesh“
- Redakteur:
- Holger Andrae