REMEMBER WHY WE'RE HERE - Colours May Bleed
Mehr über Remember Why We're Here
- Genre:
- Mathcore / Post-Core
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.03.2017
- Gaia
- Zwiespalt
- Act Like Thespis
- T.D.T.S.T.I.B.O.R.T.U.I. (Their Desire To Shroud Themselves In Beauty Only Reveals Their Ugliness Inside)
- Interlude
- Oneironaut's Log
- Willenlos
- Mirror
- Apprehension
Core-Chillout samt wunderschöner melodischer Gebilde
Keine Frage: Die Jungs von REMEMBER WHY WE'RE HERE sind begnadete Musiker mit einem feinen Gespür für außergewöhnliche Harmonien und anspruchsvolles Songwriting. Doch die Band aus Solingen setzt sich auf ihrem Debüt auch einer massiven Gefahr aus, nämlich sich selbst zu überholen.
Das verproggte Post-Core-Gebilde, das vor allem die zweiten Hälfte von "Colours May Bleed" kennzeichnet, ist ein beispielhaftes Exemplar musikalischen Genies mit einer Detailfülle, die große Teil der Szene ganz locker überschattet. Gitarrensounds, wie sie etwa in 'Willenlos' und 'Apprehension' zustandekommen, sind wahrhaftig großartig, die lebendigen Arrangements gestalten sich von vorne herein mitreißend, und wenn auch mal ein Widerhaken eingebaut wird, ist man endgültig im Kosmos dieser jungen Truppe geefangen.
Aber REMEMBER WHY WE'RE HERE will immer noch mehr, packt die neun Stücke randvoll mit verschiedensten Fragmenten, erklärt einzelne Passagen zur mathematischen Disziplin und verliert sich nicht selten in den frickeligen Instrumentals, die den überwiegenden Teil des Albums abdecken. Und dieser Aspekt ist vermutlich auch ein entscheidender Knackpunkt. Denn die Band arbeitet hier un dort durchaus mit abwechslungsreichen Gesängen und brutalen Shouts, wagt sich sogar in den Metalcore-Bereich vorwärts, erzielt dort auch richtig starke Resultate, beschränkt sich in den späteren Songs dann aber doch wieder darauf, die Ausdruckskraft des Materials ausschließlich über die Instrumente zu transferieren.
Auch dies gelingt, und es gelingt in der Tat vorzüglich, aber irgendwie verschwindet der Eindruck nicht, dass ein paar Vocals einigen Tracks gut getan hätten und sie schlussendlich auf das allerhöchste Level gebracht hätten. Aber das ist nun reine Spekulation. Halten wir uns also an die Fakten, und die hören auf den Namen "Colours May Bleed" und können kostenfrei auf der Bandcamp-Page der NRW-Proggies angeschafft werden. Toller Service, tolle Band, richtig tolles Album!
Anspieltipps: Zwiespalt, Apprehension, Oneironaut's Log
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes