REPUKED - Pervertopia
Mehr über Repuked
- Genre:
- Old School Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Soulseller Records
- Release:
- 17.01.2011
- Chemically Wasted
- Gag!
- Mental Vomit
- Pervertopia
- I Wanna Puke On You
- Brainboiler
- Standing By The Roadside...
- ...Fucking Something Dead
- Morgue Of Whores
- Orgasmic Death Deliverer
- Toxic Constipation
Widerlich wohlschmeckender räudiger Death Metal.
REPUKED stehen für schmutzigen, garstigen, hässlichen Death Metal. Ich hatte zwar noch nicht das Vergnügen, ihre früheren Demo-Unterfangen zu Ohren zu bekommen, aber mit ihrem ersten waschechten Album leisten die Schweden (of course...) bereits Eindrucksvolles.
"Pervertopia" ist ein stinkender Kadaver, der mit untoter Willenskraft über einen rostbraunen, mit Erbrochenem verschmierten Stahlboden fegt und sich - sollten mal seine verwesenden Beine unter ihm einbrechen - wenn notwendig auch an den Armen entlangzieht. Das kann ich an Metaphern bieten. Etwas konkreter gesagt wetzt die Band eifrigst die klassischen Todesstahl-Messer auf einem besonders schartigen alten Schleifstein. Noch eindeutiger ausgedrückt gibt es von Anfang an niederträchtigen, verkommenden Death Metal.
Obwohl der musikalische Anker natürlich im schwedischen Death Metal verharkt ist, besitzen manche Tracks eine geradezu punkige Primivität ('Gag!', 'Pervertopia'). Insofern zeigt "Pervertopia" immer wieder Inkarnationen der jüngeren Tendenz, härtere metallische Spielarten mit wilden Punk-Stilistiken zu vereinen. Aber auch genre-eigenere Knüppelparts, die man den Thrash-Ahnen zu verdanken hat, bleiben albumweit nicht aus. Werden mal nicht Halswirbel pulverisiert, gibt es manchmal mehr, manchmal weniger schlagartige Wechsel zu düsteren, langsamen Riffparts, welche natürlich nicht fehlen dürfen. Das tonnenschwere letzte Drittel von 'Gag!' sowie Lieder wie '...Fucking Something Dead' oder 'Toxic Constipation' bauen primär auf dieses Rezept. Liebäugelt die Band mit der Kunst erinnerungswürdiger Gitarrenmotive, so sind bissige to-the-point Riffs wie auf 'Mental Vomit', 'Brainboiler', '...Fucking Something Dead' oder dem Titeltrack die Folge. Hörenswerte Soli sind ausreichend vorhanden und pointieren entweder als Höhepunkt oder logische Weiterführung verkommener Melodien praktisch jeden Song.
Der Gitarrensound ist typisch knorrig-kernig, das allgemeine Klangbild Echo-geladen und auf Gruft oder Leichenschauhaus getrimmt, was dem rauen Spielstil der Truppe natürlich sehr zugute kommt. Auf eine gewisse Weise klar und gut produziert, aber doch räudig und greifbar warm, wie es bei vielen neuen, alten schwedischen Death-Metal-Wellenreitern allgemein so üblich ist. Das Growling ist ebenso verdreckt wie der restliche Sound, Axtkämpfer und Bassist teilen sich hierbei den Job. Während der eine tiefer in den ur-death-metallischen Stockwerken röchelt, siedelt sich der andere höher an und rotzt roh und auch mal Crustcore-ig dazwischen. Die Performance der zwei ist durch diese Kombination heavy und energiegeladen zugleich.
Mit ihrem Debüt legen REPUKED einen ranzigen Wirbelwind aus Knüppelparts, dem obligaten doomigen Old School Death Metal, würzigem, leichten Metalpunk-Feeling, und dazu passender sonstiger grausliger Ästhetik vor. Jeder, der seinen Death Metal gut abgehangen und danach gern gründlich durch eine alte Pestgrube gezogen hat, wird wunschlos herumwütend glücklich sein.
Anspieltipps: Chemically Wasted, Mental Vomit, ...Fucking Something Dead, Morgue Of Whores
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Daniel Wimmer