RESCUE RANGERS - Join Hate
Mehr über Rescue Rangers
- Genre:
- Indie / Noise
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- F200 Records
- Release:
- 01.09.2017
- Join Hate
- Khalil
- Moped Synch
- Choke
- Malcontent
- Treading Water
- Repetition
- Vibe Hotel
- Keep Smiling
- Broken Faces
- Tiger
- Join Hate (Reprise)
Rette sich wer kann... hier kommt die Noise-Lawine!
Es gibt bis heute nur sehr, sehr wenige Bands, die irgendwann mal einen kurzen Fingerzeig Richtung Kurt Cobain respektive NIRVANA erlaubt und sich musikalisch in irgendeiner Form auf die Seattle-Legende berufen haben. Das Vermächtnis des kultigen Trios wird immerzu als elementar für den Alternative/Grunge-Sektor beschrieben, doch schaut man mal zurück, scheint sich niemand mehr getraut zu haben, sich exakt auch daran zu orientieren.
Eine Truppe, die diesen Versuch nun doch wagt, sind die RESCUE RANGERS aus Frankreich, die zuletzt von niemand geringerem als Nick Olivieri entdeckt worden sind. Seit zehn Jahren treibt die Band schon ihr Unwesen im heimischen Noise-Underground und konnte sich zuletzt mithilfe des MONDO GENERATOR-Chefdenkers endlich auch mal in größerem Rahmen präsentieren, was letztlich aber auch die Erwartungen an das neue Album immens steigerte.
"Join Hate" demonstriert aber schon nach wenigen Sekunden, dass derartige Erwartungen den Musikern ziemlich schnuppe sind. Die Band rotzt sich im Opener und Tielsong 'Join Hate' mit brutalen Screamo-Attacken, ruppigen Noise-Einlagen und einem chaotischen Crossover, der bisweilen an die unkontrollierten Vorstöße von EVERY TIME I DIE erinnert, in die Freiheit und zeigt ähnlich wie seinerzeit der NIRVANA-Mastermind erst einmal allen den gestreckten Mittelfinger. Konventionen sind nämlich ein Tabu, und mit exakt diesem Vorsatz geht die Band auch von Song zu Song, wechselt dabei von intensivem Hardcore-Geprügel zu klassischem Seattle-Grunge und zurück und erstellt zwischen den Songs so viele Kontraste, dass es erst einmal schwer fällt, "Join Hate" überhaupt konsequent zu folgen.
Doch diese ureigene Energie, die die RESCUE RANGERS mitbringen, dieses explosive Gemisch aus ruppigen Punk-Zutaten, unkontrollierten Noise-Einsprengseln und lässigem Grunge hat nicht umsonst die Aufmerksamkeit eines begnadeten Musikers wie Nick Olivieri auf sich gezogen. Es mag vielleicht ein bisschen dauern, bis man sich in der rauen Welt von "Join Hate" eingefunden hat. Aber sobald man sich in diesem musikalischen Schleudertrauma orientieren kann, wird man sofort spüren, wie viel Power dieses Material hat. Und wie schön es ist, noch einmal unverbrauchten Lärm zu hören wie es damals bei "Bleach" ebenfalls der Fall war...
Anspieltipps: Join Hate, Moped Synch, Repetition
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes