RESIDUAL SELF - Reseed
Mehr über Residual Self
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 10.12.2024
- Magdalenes Whore House
- Cannibal Candy
- Cuntess
- Succubitch
- I'm Alright
- Miss Madness
- Soulless Harpy
- Siren
- We Can Escape
Lahme Schockrock-Variante ohne echten Zündstoff.
Die Musiker von RESIDUAL SELF haben sich eine recht eigentümliche Variante des Schockrocks auf die Fahne geschrieben, der sie auch auf ihrem aktuellen Longplayer ausgedehnten Raum verschaffen wollen. Allerdings ist "Reseed" weder von horroreskem Flair, noch von irgendwelchen packenden, düsteren Melodien geprägt, sondern in erster Linie von einem lähmenden Slow-Motion-Groove, der hin und wieder ein paar leicht verdauliche Gitarrenharmonien zulässt, die wiederum nicht sonderlich viel dafür unternehmen, die Songs zu einer gewissen Aufregung, geschweige denn zu brauchbaren Hooklines zu treiben.
Ziemlich konsequent plätschert das frische Songmaterial daher auch relativ uninsipirert und auch durchweg unspektakulär vor sich dahin, versucht zwar gelegentlich rein lyrisch zu provozieren ('Succubitch'), erstickt sich aber selbst an der vergleichsweise monotonen Herangehensweise, in der jeder Funke angedeuteter Dynamik sofort wieder von einheitlichen Strukturen und recht langatmigen Arrangements gekillt wird. Hinzu kommt, dass der zumeist lediglich eingesprochene, wenngleich auch manchmal raue Gesang auf Dauer ziemlich nervig erscheint. RESIDUAL SELF holt sich im überlangen, aber ebenfalls recht trägen Opener 'Magdalenes Whore House' zwar noch Schützenhilfe von Gastakteurin Molly Rennick (LIVING DEAD GIRL), aber auch hier können die zusätzlichen Elemente nicht für eine Aufbesserung der ernüchternden Situation beitragen, sondern verbleiben am Ende eine von vielen Randnotizen einer Scheibe, die an sich ebenfalls nur eine Randnotiz bleiben dürfte.
De facto ist RESIDUAL SELF nämlich selbst in den vermeintlich energischen Stücken wie 'Miss Madness' oder 'Soulless Harpy' eher schwach unterwegs und findet zu keiner Zeit den zündenden Funken, der hier zumindest ein kleines Lichtlein entfachen könnte. Blickt man im Vergleich auf das jüngere Werk eines ALICE COOPER, das zu teilen sicherlich einige Parallelen aufweist, bekommt man Anschauungsunterricht, wie man düsteren Hardrock mit der nötigen Leidenschaft verwertet. Auf "Reseed" ist dies leider nicht der Fall, weshalb man auch nicht viel verpasst, sollte man über diesen neuen Release hinwegsehen.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes