RESISTANCE (FRA) - A Tale Of Decadence
Mehr über Resistance (FRA)
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- EmanesMETAL records
- Release:
- 15.12.2010
- The Preach
- Loss Of Innocence
- The Bloody Nun
- A Premature Burial
- Conjurer Of Fate
- A Silent Kill
- Revenant
- The Rape
- In Expiation Of His Crimes
<p class="MsoNormal">Eine etwas andere Facette Frankreichs.</p>
Dass unser französisches Nachbarland auch andere Sachen zu bieten hat als guten Wein und rosa-roten Plüsch-Power-Metal, beweist uns das Straßburger-Quartett von RESISTANCE. Mit seinem knackigen Mix aus speedigem Heavy/Thrash Metal versucht man auch etwas härtere Töne aus Frankreich erklingen zu lassen.
Konnten die Jungs vor mehr als zwei Jahren mit dem Debüt-Werk "Bang Your Fucking Skull" bereits den ein oder anderen heimischen Kopf schütteln lassen, versucht man nun mit "A Tale Of Decadence" auch auf internationaler Ebene kleinere Erfolge zu verbuchen. Ob man damit auf der Karriereleiter eine immense Sprosse nach oben gelangen kann, wage ich zu bezweifeln: Um es auf den Punkt zu bringen: Mir fehlt auf dem Zweitwerk der Herrschaften einfach dieser "Aha-Effekt", der, gepaart mit einigen hochklassigen Songs und einer nicht ganz so stumpfen Produktion, eine bessere Voraussetzung für einen Aufstieg gewesen wäre. Auch nach dem fünften Durchlauf stechen nur einzelne Passagen so richtig aus "A Tale Of Decadence" hervor oder können sich auch nur ansatzweise tief in die Hörwände bohren. Ihre teils chaotische Struktur unterstreicht diesen Eindruck. Kann man beim hörbaren Opener 'The Preach' bereits leicht NWOBHM-Tendenzen raushören, variiert 'Loss Of Innocence' bereits arg mit dem Tempo und hat dadurch Probleme zu glänzen. Auch 'The Bloody Nun' fehlt, wie den meisten Stücken der Platte, dieser letzte, wichtige Wumms, um aus der Menge hinaus zu ragen.
Jedoch gibt es neben all dieser Kritik auch Glanzpunkte und Ausbaufähiges zu verzeichnen: Zum einen wären die vielseitigen, wirklich innovativen Vocals von Nathaniel, die, für mich jedenfalls, dem schnellen Sound der Platte durchaus gut zu Gesicht stehen. Zum anderen bessern sich die Songs dem Ende hin ein wenig: Insbesondere beim flotteren 'A Silent Kill', sowie beim abschließenden, gewaltig daherkommenden 'In Expiation Of His Crimes' ist man durchaus geneigt, die Repeat-Taste zu drücken.
Zudem entfalten die teils gesprochenen Passagen eine düstere Aura, die dem Album richtig gut tun. Aus diesen Gründen schreibe ich zukünftig RESISTANCE nicht von vorne herein ab, sondern bin gespannt, wie man sich erstens auf der Bühne präsentiert und zweitens im Laufe der Karriere so weiterentwickelt. Dafür drücke ich dem Quartett die Daumen, auch wenn sie dafür noch einige, kräftige Schüppen in Punkto Ohrwürmer, Produktion und vor allem Struktur draufsetzen müssen. Aller Anfang ist schwer.
Anspieltipps: A Silent Kill, Expiation Of His Crimes
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp