REST IN SILENCE - Mourning After Tomorrow
Mehr über Rest In Silence
- Genre:
- Dark Melodic Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Antstreet Records / New Music Distribution
- Release:
- 25.03.2011
- Illuminating Them
- Dead Leaves Fall
- The Call Of Nemesis
- Transmigration
- Neo You
- Rest In Silence
- Echoes Foretold
- For All And Nothing
- Mourning After Tomorrow
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Es gab mal eine Zeit, da gewann man das Eindruck, dass mindestens jeder dritte Finne in einer Heavy Metal-Band spiele und mit eben jener auch unbedingt CDs aufnehmen müsse. Diese akustischen Flutwellen aus dem Tausendseenland sind glücklicherweise merklich zurückgegangen. Wie viel belangloser Durchschnitt aber immer noch an Land gespült wird, kann einem schon Kopfschmerzen bereiten. Dass die Herrschaften von REST IN SILENCE einen renommierten Produzenten wie Sami Hannu Koivisto davon überzeugen konnten, ihnen das Debüt-Album in ein angenehmes Klanggewand zu hüllen, ist wahrlich schwer zu begreifen. Denn der warme, melancholisch-schnurrende Sound ist mit Abstand das Beste an "Mourning After Tomorrow".
Ansonsten haben wir es hier mit einer erschreckend langweiligen, ohne besondere Vorkommnisse am Hörer vorbei plätschernden Dark Melodic Metal-Platte zu tun, die ich nicht mal den gewöhnlich recht unkritischen Genre-Aficionados empfehlen kann. REST IN SILENCE ist so ziemlich das Gegenteil von Spannung, Inspiration und Energie. Die Musik des Quintetts aus Vaasa beschreibt man am besten als zahn- und kantenlose Mischung aus TYPE 0 NEGATIVE zu "Bloody Kisses"-Zeiten, ein wenig Peter Tägtgrens PAIN und einer ordentlichen Kelle Girlie-Gothic-Kitsch. Die Mischung an sich könnte ja durch ihren Reiz haben, wenn die Musiker denn in der Lage wären, halbwegs fesselnde Songs zu schreiben, wenn Mario am Mikro nicht so nölig-monoton einen brav geworden Peter Steele geben würde und wenn Keyboarder Toni nicht zwischen Valium-Akkorden und Ein-Finger-Suchsystem-Melodien hinter- und hertaumeln würde. Ab und zu schimmern ja gute Ansätze durch, wie beim eingängigen Opener 'Illuminating Them' mit seinem charmanten Chorus oder bei 'Echoes Foretold', das mal ansatzweise so etwas wie Lebendigkeit und Kreativität verkörpert. Solche Lichtblicke bleiben allerdings sehr überschaubar.
Summa summarum taugt "Mourning After Tomorrow" also höchsten zur Hintergrundbeschallung für den nächsten Schwarzkittel-Würfelabend oder als Fahrschulmusik im Gothic-Warenhaus. Wenn überhaupt. Ich nehme diesen zähen und charakterlosen Longplayer jetzt ein für allemal aus dem Player und spüle mir die Ohren mit einer doppelten Dosis WALTARI frei – auch aus Finnland, aber in allen anderen Punkten das exakte Gegenteil.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Martin van der Laan