RETADOR - Earëndel
Mehr über Retador
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 17.01.2025
- Earëndel
- Somos Eternos
- La Sombra de tu Existir
- Redes
- Lux Ferre
- Asesino
- Profanado
- Terror en la Noche
- Abismo 52 (outro)
Solider Thrash für den einen oder anderen Durchlauf.
Drei Jahre nach dem selbstbetitelten Debütalbum meldet sich RETADOR zurück. Ein neuer Longplayer mit dem Namen "Earëndel", der von Javi Bastard von GRAVEYARD aufgenommen und von Dan Swanö gemixt worden ist, steht in den Startlöchern.
Auf ihrem Zweitlingswerk zeigt sich das spanische Quartett genauso straight wie auf dem Vorgänger. In Sachen Geschwindigkeitkeit und Kompromisslosigkeit hat die Band nichts von ihrem Charakter verloren. Die Grundlagen für guten Thrash Metal sind also vorhanden. Das macht vor allem zu Beginn mit Liedern wie 'Earëndel' oder 'Somos Eternos' Spaß, zumal diese Tracks auch in den Refrains den Versuch starten, zum Mitgrölen und Fäuste recken einzuladen.
Trotzdem stellt sich mit der Zeit eine gewisse Monotonie im Riffing ein, sodass der Schwung des Anfangs relativ schnell verfliegt und man gedanklich abschweift. Überraschungen, wie die Vollbremsung im Mittelteil von 'Asesino', die einen wieder zurück in die Musik holen, passieren viel zu selten. Thrash Metal ist eben doch mehr, als nur einfach schnelle Riffs aneinanderzureihen.
Hinzu gesellt sich eine Gleichartigkeit des Songwritings. Vollkommen vorhersehbar wird nahezu in jeder Bridge das Tempo etwas gedrosselt. In diesen Momenten werden stattdessen melodische Ansätze gesucht. Diese werden vor allem von den Gitarristen Jolo und Jofre gefunden, die ihre Einflüsse der New Wave Of British Heavy Metal definitiv nicht verleugnen können. Besitzt man ein Faible für die NWoBH sind diese instrumentalen Passagen ein kleines nettes Gimmick, da die Stellen handwerklich meistens ordentlich gemacht sind. Kurzzeitig verleitet dies wieder zum Hinhören.
Ebenfalls motiviert die Bridge Sänger Jofre dazu, gerne einmal höhere gesangliche Töne anzuschlagen. Es ist ein nettes Element, das immerhin mal ein wenig Abwechslung bringt, wobei man sich jedoch etwas mehr Kraft und Ausdruck wünschen würde.
Insgesamt bietet RETADOR mit "Earëndel" eine solide Scheibe, die bei Thrash-Fans für den einen oder anderen Durchlauf und Kopfnicker sorgen kann. Aufgrund der Vorsehbarkeit stellt sich jedoch schnell ein Abnutzungserffekt ein, sodass es für mehr wohl (leider) nicht reichen wird.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Dominik Feldmann