RETROHEADS - Introspective
Mehr über Retroheads
- Genre:
- Progressive
- Label:
- Unicorn Digital / H'art
- Release:
- 12.01.2007
- Rainy Day
- Living In A Bubble
- Black Hole Eyes
- One World
- Be Aware
- I Turn To You
- Slaves Of Gold
- The Tidal Wave
- Karma
Wenn eine Prog-Band sich RETROHEADS nennt, dürften beim geneigten Musikfreund so einige Assoziationen und Erwartungen losschießen. Und so lassen die zwei Damen und fünf Herren aus Norwegen ihr neues Album "Introspective" abheben, wie man es erwarten dürfte: harte Gitarren und schwebende Synthesizer, aufwendige Gesangsarrangements und Flöte. GENESIS und JETHRO TULL lassen grüßen. Aber dann kommt es doch etwas anders.
Sicher stehen die RETROHEADS irgendwo auf den Schultern der klassischen Progger aus den 70ern, jedoch prägt das den Höreindruck aufs Ganze gesehen eher weniger. Eher klingen manchmal die FLOWER KINGS in ihren einfacheren Momenten durch, was auch daran liegt, dass die Stimme des Sängers derjenigen des obersten Blumenkönigs Roine Stolt ähnelt. Die Mucke ist insgesamt allerdings ziemlich soft und entspannt. Während die Band das über achtminütige 'Celebration' noch für einige Brüche in den Sounds und auch in den Härtegraden nutzt, kommt die Musik besonders im zweiten Drittel eher einfach daher. Damit gelingen der Truppe einige schöne Instrumentalpassagen ('I Turn To You'), aber teilweise möchte man sie schon ein wenig anschieben. Da die Gruppe über drei Stimmen verfügt, wird der Gesang dominanter und die Instrumente treten etwas dahinter zurück. Besonders die Einsätze der beiden Hintergrundsängerinnen klingen gelegentlich, etwa bei 'One World' oder 'Be Aware', nach Barjazz oder Schlager (was ja auch in gewisser Hinsicht retro ist). Wenn dann aber vereinzelt doch noch mal die Gitarren oder Synthies reinhauen, hört man, was in der Band eigentlich steckt, so zu hören in der zweiten Hälfte von 'The Tidal Wave'.
Alles in allem ist "Introspective" sicher kein Meilenstein, aber ein guter Vertreter der progressiven Töne unterhalb von Prog Metal und Hardrock. Wer Progressive auch mal in einer ruhigeren und gesangsorientierteren Variante mag, kann hier zuschlagen. Das Einzige, was wirklich nervt, sind die naiv-penetranten Weltverbesserertexte einiger Titel.
Anspieltipps: Rainy Day, Living In A Bubble, The Tidal Wave
- Redakteur:
- Stefan Kayser