RETROMORPHOSIS - Psalmus Mortis
Mehr über Retromorphosis
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 21.02.2025
- Obscure Exordium
- Vanished
- Aunt Christie's Will
- Never To Awake
- The Tree
- Retromorphosis
- Machine
- Exalted Splendour
Brutalität in acht aufschlussreichen Kapiteln.
Der Todesblei-Jahrgang startet mindestens genauso vielversprechend wie der vorherige geendet hat, das kann man anno 2025 schon nach wenigen Wochen behaupten. Die Szene scheint lebendiger denn je zuvor und die technische Beschlagenheit vieler Newcomer nähert sich immer deutlicher den Qualitäten der einstigen Legenden an. Wenn man sich vor allem den etwas vertrackteren Teil des Business noch einmal intensiver zu Gemüte führt, muss man feststellen, dass auch so manches Kultalbum aus den frühen 90ern gelegentlich ins Wanken gerät, stellt man es einem Release aus dem Hier und Jetzt gegenüber.
Bei RETROMORPHOSIS beispielsweise hat man relativ schnell den Eindruck, dass die "höher, schneller, weiter"-Attitüde aus den Ursprüngen des technischen US-Death-Metals auch in heutigen Zeiten noch neue Urheber findet, die sich an den echten Schwergewichten nicht verheben möchten. Im Grunde genommen könnte das offizielle Debüt der schwedischen Neulinge nämlich mit einer etwas raueren Produktion auch aus dem berüchtigten Morrisound-Tempel stammen oder zumindest in der Umgebung von Tampa vor drei Dekaden aufgenommen worden sein. Doch die zeitgemäße Aufbereitung, der relativ wuchtige Mix und vor allem die gelegentlich etwas moderneren Einflüsse verraten schnell, dass die Truppe noch recht frisch bei der Sache ist. Sie verarbeitet gerne auch mal ein paar Versatzstücke aus den brachialen Gefilden des Deathcore, bekommt dann aber doch wieder den Schwenk zu brutalen Schandtaten aus dem DEICIDE- und IMMOLATION-Camp hin, um die wichtigsten Aspiranten in der musikalischen Bildung auch im eigenen Sound zu verankern.
Es dauert zwar eine gewisse Zeit, bis sich dann solche Nummern wie das abwechslungsreiche 'The Tree', das umtriebige 'Machine' oder eben auch das recht wilde 'Aunt Christie's Last Will' wirklich setzen, doch spätestens in diesem Augenblick muss man konstatieren, dass man das Geschrei nach frischem Stoff von MORBID ANGEL und Co. auch etwas leiser drehen darf, weil die Konkurrenz mittlerweile nicht mehr weit entfernt ist. RETROMORPHOSIS produziert definitiv Upper-Class-Brutalo-Stoff und legt mit "Psalmus Mortis" den Grundstein für eine hoffentlich erfolgreiche Laufbahn, die wir an dieser Stelle auf jeden Fall weiterverfolgen werden. Anspruchsvoll, morbide und brutal - genau so wollen wir es nämlich haben!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes
