RETROSPECTIVE - Lost In Perception
Mehr über Retrospective
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Progressive Promotion Records
- Release:
- 01.12.2012
- The End Of The Winter Lethargy
- Huge Black Hole
- Egoist
- Lunch
- Our Story Is Beginning Now
- Tomorrow Will Change
- Musical Land
- Ocean Of A Little Thoughts
- Swallow The Green Tones
Progessive Polen-Power!
Progressive Promotion Records habe ich schon einmal gelobt, und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Da sitzt jemand mit einem ganz feinen Gespür für großartigen Progressive Rock, und dessen Name ist Oliver Wenzler. Das neueste Beispiel dafür sind die Polen RETROSPECTIVE. Dass dies bereits ihr zweites Album ist, muss ich leider aus den Bandinfos entnehmen, denn für mich ist dies ein Erstkontakt. Aber was für einer!
RETROSPECTIVE pendeln zwischen Rock und Metal - immer natürlich mit dem Vorsatz Progressive - und bedienen sich aus dem ganzen Fundus der letzten drei Dekaden, setzen diese zu neuen Kunstwerken zusammen. Die Grundstimmung ist dabei sicher nicht von ungefähr ein wenig an ihre Landsmänner RIVERSIDE angelehnt, auch die wenig abgehackte Weise, in der die Songs häufig trotz einer gewissen integralen Opulenz geradlinig wirken, erinnert an die großen Polen. Aber das ist nur der Anfang, quasi das Fundament, auf dem Jakub Roszak, der Sänger, und seine instrumentalen Kollegen ihre Songs aufbauen. Roszak leitet durch seine angenehme, eindringliche Stimme übrigens immer wieder den Sinn in Richtung RIVERSIDE, während sich die anderen Musiker alle Mühe geben, diesem Eindruck zu widersprechen. Indie-Rock-Einflüsse in 'Egoist', Brit-Prog-Gitarren in 'Lunch', Pop-Rock der Achtziger als Basis für 'Ocean Of A Little Thoughts', klassischer Progressive Rock der Siebzigerin 'Swallow The Green Tones', harter Rock wie in 'Huge Black Hole'. Hier darf alles, aber nichts muss.
"Lost In Perception" wechselt zwischen diesen musikalischen Grundpfeilern und ist damit eines der spannendsten Werke der letzten Zeit. Gelegentlich ertappe ich mich bei der Frage, ob das eigentlich wirklich Prog ist. Oder doch einfach nur großartige Rockmusik? Doch gerade die Abwechslung, die Intergration verschiedenster Sounds und Einflüsse in das Gesamtbild des Albums in einer Weise, dass es funktioniert und der berühmte rote Faden erhalten bleibt, ohne Stückwerk zu erzeugen, ist progressiv. Selbst dann, wenn es eigentlich straight ist.
Zu Meckern gibt es hier eigentlich nichts. Bitte dringend zulegen, zumal die Aufmachung auch sehr schön ist und ein beeindruckendes Artwork sowie ein 12seitiges Booklet im Digipack beinhaltet!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger