RETURN TO VOID - Return To Void
Mehr über Return To Void
- Genre:
- Classic / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 26.04.2017
- Throughout The Ages
- Light Bearer
- Vail Of Confusion
- Consumer Heaven
- Sight Of Immortal Sea
- All The Darkness
- Human Alien Hybrid
- Fools King
- Liar
- Return To Void
Gutes Rockalbum mit starken Instrumentalisten.
Wir haben es hier mit einer finnischen Classic-Heavy-Rock-Band zu tun, die auch gerne Siebzigerluft atmet und einer zart progressive Seite frönt. RETURN TO VOID sitzt demnach mit dem selbst betitelten Debütalbum ein wenig zwischen den berühmten musikalischen Stühlen, was jedoch nicht unbedingt ein Nachteil sein muss - kann aber.
Die Musik der Band aus Karhula wird von der Hammond-Orgel und der Klampfe dominiert. Diese beiden Instrumente liefern sich über die mehr als vierzig Minuten einen ständigen Kampf um die Vorherrschaft. Mir gefällt vor allem, dass Gitarrist Saku Hakuli auch auf coole Riffs setzt und damit durchaus Akzente setzt und Kante beweist. Auf der anderen Seite unterstützt und untermalt Antti Huopainen an den Tasten nicht nur, sondern tritt auch als Solist in Erscheinung und duelliert sich regelmäßig mit seinem Sechssaiter. Dem möchte auch Bassist Pasi Hakuli nicht unbedingt nachstehen, der ebenfalls Solospots bekommt und des Öfteren von der Bassnorm abweicht. Das ist rein technisch also durchaus gehobenes Niveau, was das Debüt schon einmal aus dem Einheitsbrei der aktuellen Genreveröffentlichungen abhebt. Musikalisch gefallen mir die Finnen vor allem dann am besten, wenn sie etwas flotter und treibender zu Werke gehen ('Throughout The Ages', 'Vail Of Confusion', 'Liar'). In jenen Momenten erinnern sie mich ein wenig an die späten Solosachen von Bruce Dickinson, weil auch Sänger Markku Pihlaja in seinen Phrasierungen dem Sänger der Eisernen Jungfrauen sehr ähnelt. Großer Vergleich, der aber durchaus seine Berechtigung hat und den er auch nicht wirklich zu fürchten braucht. Sobald sie ein wenig das Tempo herausnehmen, verlieren die Jungs oftmals an Energie und laufen stark Gefahr, langweilig zu werden, weil arg vorhersehbar. Das liegt hauptsächlich daran, dass das Quintett in Sachen Songstrukturen wenig Risiko eingeht und alle zehn Songs nach dem gleichen Muster und Aufbau entworfen hat. Klar, es gibt immer wieder irgendwelche interessanten Momente zu entdecken (freaky Bassfiguren, doomiger Solopart, jazzige Zwischenspiele), aber die ganz großen Überraschungen bleiben auf der Gesamtdistanz eher aus.
Trotzdem hat RETURN TO VOID allein durch die technische Virtuosität und dem positiven Gesamteindruck mehr als nur eine Randnotiz verdient. Hier steckt enorm viel Potential drin, was in den richtig formenden Händen durchaus zu einem Juwel heranreifen könnte. Wer mit der gesamten Bandbreite der Solowerke eines Dickinson etwas anfangen kann, sollte die Finnen auf jeden Fall mal anchecken. Ich behalte sie im Auge.
Anspieltipps: Throughout The Ages, Vail Of Confusion, Sight Of Immortal Sea
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach