REVENGE - Harder Than Steel
Mehr über Revenge
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pure Steel
- Release:
- 30.01.2015
- Headbangers Brigade
- Harder Than Steel
- Witching Possession
- Gravestone
- Back For Vengeance
- Torment & Sacrifice
- Flying To Hell
- At The Gates Of Hell
- Motorider
- Chains & Leather
Altbewährtes in der Frischzellenkur
Nun, die Langsamsten waren die vier Südamerikaner von REVENGE noch nie: 2002 gegründet, schafften sie es in der Folgezeit doch in jedem Jahr entweder ein Album, eine EP, eine Split-Geschichte oder ein Live-Album an den Mann zu bringen. Doch wer denkt, dass unter der Veröffentlichungswut die Qualität zu leiden hatte, der irrt: In ihrem Heimatland Kolumbien schwört man seit Jahren auf die traditionellen Speed-Metal-Attacken der Jungs und "Harder Than Steel", ihre neue, nunmehr sechste Rangrille, könnte sie auch hierzulande etablieren. Ein wenig RUNNING WILD hier, ein bisschen EXCITER oder VIPER dort und garniert mit deftigem NwoBHM-Einschlag (allen voran JUDAS PRIEST, das "Jugulator"-Artwork lässt grüßen) schwimmen die REVENGE-Wüteriche stilistisch zwar in einem dicht besiedelten Gewässer, "Harder Than Steel" hat dennoch genügend Potential, um den einen oder anderen traditionsbewussten Speed-Metaller auch auf der anderen Seite des großen Teiches zum Aufhorchen zu bewegen.
Das liegt zum einen an amtlichen Hits der Marke 'Headbangers Brigade', 'Witching Possession' oder auch 'Back For Vengeance' und 'Torment And Sacrifice', die vor lauter Spielfreude und Hörvergnügen kaum zu bändigen sind. Kreiset die Matten und ölt eure Kehlen, speziell die schnittigen Refrains sind auf "Harder Than Steel" eine echte Wonne. REVENGE tritt aber nicht durchweg aufs Gaspedal, sondern macht zum anderen auch bei leicht gedrosseltem Tempo eine exzellente Figur. Dort bestechen vor allem der einprägsame Titeltrack und 'At The Gates Of Hell' vor Klasse und sorgen für die nötige Portion Abwechslung. Wenn überdies der RUNNING WILD-Klassiker 'Chains And Leather' nicht allzu plump und ideenlos interpretiert wird, gibt es selbst hierfür noch einen Pluspunkt. Zudem sind die auch Voraussetzungen wie geschaffen für REVENGE: Charmant erdig, aber dennoch absolut zeitgemäß produziert, zeigen die vier Jungs in jeder Faser dieses Zehnteilers, wieviel Talent in ihnen steckt: Hellfire und Night Crawler liefern sich heiße Saitenduelle, Seth und Hell Avenger halten das Energielevel hoch und besagter Hellfire hat im Übrigen auch als Sänger einiges auf dem Kasten.
So zählt man eins und eins zusammen und kommt im Ergebnis auf eine exzellente Speed-Metal-Sause, die es schafft, die guten, alten 1980er mit dem heutigen Standart zu verknüpfen. "Harder Than Steel" macht Spaß, hat viele Highlights im Gepäck und demonstriert in rasender Geschwindigkeit, welches hohe Potential in den Tiefen Südamerikas steckt. Wenn man darüber hinaus bedenkt, wie sich REVENGE seit "Metal Warriors" und "Rage And Revenge" gemausert haben, steht einer sonnigen Zukunft nichts im Wege.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp