REVENGIN - Dark Dogma Embrace
Mehr über Revengin
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 11.04.2025
- Circle Of Mistakes
- Decadent Feeling
- Wish You The Same But Worse
- Hall Of Mirrors
- Huntress Of Shadows
- No Saints In Glory
- Caught In Dark
- Rising Sun
- Sublime Awakening
- Deep Within
Zu viel Bombast in einer hörenswerten Darbietung.
Eine ganze Weile standen die Instrumente bei REVENGIN in der Ecke geparkt. Die südamerikanische Symphonic-Metal-Combo hatte 2012 mit "Cymatics" einen ganz anständigen Einstand feiern können, sich dann aber immer wieder mit Line-up-Querelen herumschlagen müssen, so dass außer einer weiteren EP ("Inner Dark", 2020) keine weiteren Errungenschaften mehr in der Diskografie notiert werden konnten. Mit "Dark Dogma Embrace" will die Truppe um die stimmgewaltige Frontdame Bruna Rocha nun den zweiten Frühling einläuten - und auf den ersten Blick stehen die Chancen hierfür auch gar nicht so schlecht.
Die zehn neuen Songs lehnen sich in kreativer Hinsicht zwar nicht allzu weit aus dem Fenster und bedienen grundsätzlich die urtypischen Female-Fronted-Charakteristika, erfreuen sich aber einer sehr gelungenen Darbietung, in deren Zentrum nicht nur Rocha, sondern auch ihr maskuliner Sidekick Thiago Contrera steht, der nach einer kurzen Auszeit wieder Teil der Band ist und mit seinen aggressiveren Vocals ein paar angenehme Gegensätze beisteuert. Dies ist auch bitter nötig, da REVENGIN den Sound ausnahmslos gen Bombast lenkt, hier und dort auch ein paar elektronische Inhalte hinzufügt und in Sachen orchestrale Arrangements auch nicht reduzieren mag. Das führt gelegentlich dazu, dass die Gitarren auf "Dark Dogma Embrace" eher die zweite Geige spielen.
All dies geht insofern in Ordnung, da die Brasilianer abwechslungsreiches Songmaterial im Angebot haben und die Sängerin sich auch nicht genötigt sieht, ihr Publikum mit ewig langen Arien zu blenden. Dennoch könnten die neuen Kompositionen hier und dort auch etwas organischer klingen, einfach etwas mehr Metal einschieben und sich nicht ausschließlich auf die epische Rahmenuntermalung verlassen. Dies mag für die Symphonic-Metal-Addicts vielleicht Erbsenzählerei sein, weil die Performance eben so stark ist, aber anno 2025 gilt es mehr denn je, sich ein bisschen aus der Masse abzuheben, und das gelingt REVENGIN nur phasenweise.
"Dark Dogma Embrace" deshalb als typisch-durchschnittliches Genre-Werk abzustrafen kommt aber dennoch nicht in die Tüte, denn der Unterhaltungswert ist schon relativ hoch. Der Bombastanteil aber eben auch, und diese Einschränkung bleibt von der ersten bis zur letzten Sekunde bestehen. Fans der SParte werden die Scheibe lieben, mir persönlich fehlt es hier und dort jedoch noch an individuellen Eigenschaften.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes