REVERSE - Glasgow Kiss
Mehr über Reverse
- Genre:
- Grunge / Alternative
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.01.2019
- Fall Apart
- Sixteen Holes
- Welcome To This Show
- In This Head
- You Don't Shape Me
- Wise & Sick
Gelungenes Grunge-Revival!
Der Ruhrpott ist in Deutschland insbesondere als Mekka für Metalbands bekannt, dabei hat der Underground in der Industrieregion in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr zu bieten als nur Schwermetall. Um das zu beweisen ist auch das Quartett REVERSE aus Dorsten angetreten, das sich bereits 2004 gründete und sich musikalische ganz dem Grunge verschrieben hat. Personelle Veränderungen bremsten die Jungs allerdings zwischenzeitlich aus, sodass nun knapp 14 Jahre nach Bandgründung und nach dem Demo "Build My Throne" mit der EP "Glasgow Kiss" erst das zweite auf Tonband gebannte Lebenzeichen der Truppe auf die Welt losgelassen wird.
Dass Micha, Daniel, Chris und Arno in ihrer Jugend offensichtlich große Fans der Seattle-Szene der Neunziger waren, das beweist schon das eröffnende 'Fall Apart'. Egal ob es nun die wilden verzerrten Gitarren oder der repetitive Text ist, der mit seiner Simplizität ganz offensichtlich an Kurt Cobain erinnert, hier versprüht jede Sekunde den unverwechselbaren Grunge-Vibe. Innovativ ist die Scheibe damit natürlich nicht, das muss man nach dem Genuss der sechs Tracks ganz klar feststellen. Als Kritikpunkt würde ich das dem Vierer allerdings nicht auslegen, denn dank ihrer rotzigen Herangehensweise und dem wunderbar getroffenen Gitarrensound, der herrlich an die weltberühmten Produktionen von Butch Vig aus der damaligen Zeit erinnert, schaffen es die Jungs, ihre Tracks nicht nach schnöder Heldenverehrung klingen zu lassen, sondern beschwören in den besten Momenten wirklich den Geist von NIRVANA, SOUNDGARDEN und Co. herauf. Trotzdem ist auch auf "Glasgow Kiss" nicht alles Gold was glänzt, denn mit 'In This Head' fällt zumindest eine der Kompositionen vom Niveau her etwas ab und entpuppt sich als einziger Füller auf einer ansonsten gutklassigen EP.
Insgesamt kann man daher nur hoffen, dass die Dorstener jetzt nicht wieder so viel Zeit ins Land ziehen lassen, bis sie den bisherigen zwei EPs einen vollwertigen Langspieler zur Seite stellen. Potential hat das Quartett jedenfalls zur Genüge, weshalb ich Grunge-Anhänger hier auch dringend zum Antest dieses kurzweiligen Retro-Vergnügens raten würde. Am einfachsten geht das über den YouTube-Kanal der Truppe.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs