REVIVER - A Thousand Lives
Mehr über Reviver
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Remedy Records
- Release:
- 22.02.2022
- Kill The King
- A Thousand Lives
- The Fearless
- Hands Of The USA
- You Belong To Me
- Our Voice
- Shelter From Sorrow
- Into The Tomb
- Prisoner Of Faith
- Tell Me
Der erste, zweite Streich.
Von REVIVER habe ich im Vorfeld noch nie etwas gehört, jedoch lockte mich das Comic-Artwork des neuesten Streichs "A Thousand Lives" – ein Transformer mit Flügeln und typischem Fire-Desire-Charme, herrlich! – ein wenig aus der Reserve. Und so viel Mut wird belohnt, servieren uns die Holländer doch ein richtig schmuckes Stück Edelstahl mit Liebe zur Härte und Melodie gleichermaßen. Aktiv sind die Niederländer schon seit Mitte der 1990er Jahre, doch selbst als nach vielen Jahren und zwei Demos mit dem gleichbetitelten Debüt 2005 das erste Full-Length-Scheibchen in der Pipeline lag, wollte der REVIVER-Express nicht so recht in Fahrt kommen.
Nun soll mit dem Zweitwerk der Mannen um Patrick van Maurik und den beiden Axtschwingern Tom Heemskerk und Fred Mantel nun die Initialzündung erfolgen, und wenn es nach mir und meinem Eindruck von "A Thousand Lives" geht, können unsere westlichen Nachbarn ruhig mit voller Kraft losfahren. Speziell genannte Protagonisten sind es, die den Reiz dieses Albums ausmachen, sorgt das Klampfenduo Heemskerk/Mantel doch für einen hohen Melodieanteil, der zündet und hängenbleibt, ohne dass jedoch der Härtegrad zu kurz kommt. Der Sound ist angenehm wuchtig, die Leadgitarren und Rhythmen angenehm kantig und lassen die Hände zur Luftgitarre zucken. Dazu gesellt sich mit Frontmann van Maurik ein Sänger, der den Songs nicht nur Würze verleiht, sondern auch sein Handwerk bestens versteht.
Insofern ist der tolle Titeltrack ein passender Stellvertreter für das, was uns in den restlichen neun Songs erwartet. In Kombination mit Bass und Schießbude wechseln sich kräftige Stampfer mit flotteren Nummern wie 'Our Voice' und 'Kill The King' gekonnt ab, wenngleich auch ab und zu ein Hauch von Epik ans Tageslicht kommt. Speziell 'Into The Tomb' und die kitschfreie 'You Belong To Me'-Ballade ragen hier hervor, sorgen für Tiefgang und Anmut gleichermaßen, sind also die lecker schmeckenden Salze in der ansonsten nur recht netten Schwermetall-Suppe. Hier ein Hauch von MANOWAR und HAMMERFALL, dort dürfen auch die deutschen Stellvertreter nicht fehlen, versucht sich REVIVER trotzdem, der Musik eine ganz eigene Note zu verleihen.
So sind die insgesamt zehn Stücke eine mehr als runde Sache und sorgen zumindest über knapp 47 Minuten für einen wohligen Nostalgietrip zurück in die 1980er Jahre, ohne jedoch die Frische und Durchschlagskraft der Moderne vermissen zu lassen. REVIVER sollte man also nicht nur aufgrund des kultigen Artworks auf dem Zettel stehen haben, obgleich zu hoffen bleibt, dass wir nicht noch einmal 17 Jahre warten müssen, um uns an neuen melodischen Heavy-Tönen unserer nordholländischen Freunde zu erfreuen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp