REVOLTONS - Night Visions
Mehr über Revoltons
- Genre:
- Progressive Power Metal
- Label:
- Limb Music/SPV
- Release:
- 20.10.2003
- Eternal Pain
- Cell Of Death
- Hands Of Magellano
- Before The Dawn
- Reality Met Childhood
- The Old Walls
- Malcolm`s Drama
- Time For Worlds Inside
- The Autumn Believer
- The Court`s Fool
Bei den REVOLTONS handelt es sich um eine weitere italienische Power Metal-Kapelle, die ihre Einflüsse sowohl aus Speed Metal der Marke HELLOWEEN als auch von Progressive Acts wie DREAM THEATER und SYMPHONY X bezieht. Nix Neues also aus dem Land der Pasta... oder doch?
Nun, die REVOLTONS gehen einen ganzen Schlag progressiver zu Werke als der Großteil ihrer Landsmänner und fügen den vielen instrumentalen Spielereien einen recht düsteren Sound hinzu.
Nachdem man mit Limb Music einen kompetenten Geschäftspartner finden konnte, machten sich die Italiener im Sommer 2002 daran ihr erstes offizielles Album einzuspielen, welches heute unter dem Titel "Night Visions" europaweit erscheint. Diese Platte ist dem ehemaligen Schlagzeuger Pietro Corona gewidmet, der zusammen mit seinen Cousins Alex und Andrea die Band im Jahre 1991 gründete und kurz nach seinem Ausstieg im Jahre 2000 im Alter von nur 26 Jahren starb.
"Night Visions" wurde zunächst nur instrumental eingespielt; erst zu einem späteren Zeitpunkt suchte die Instrumentalfraktion nach einem geeigneten Sänger, den man schließlich bei der METALLICA-Coverband METAL ASHES finden konnte. So erklärt sich auch die verspielte Herangehensweise der zehn Songs auf "Night Visions", die von zahlreichen Tempowechseln, verschachtelter Rhythmik und progressiven DREAM THEATER-Keyboards geprägt wird und den Zugang zu den einzelnen Liedern nicht gerade erleichtert.
Erst zu einem späteren Zeitpunkt öfnen sich Songs wie das aggressive `Reality Met Childhood´ oder die treibende Power Metal-Nummer `Cell Of Death´. Jedoch will dieser Aha-Effekt nicht bei allen Stücken auftreten: das dunkle `Hands Of Magellano´ wirkt auch nach mehreren Durchgängen viel zu sperrig und komplex. Griffige Hooks? Fehlanzeige.
Und genau da hakt es im Gesamten auch ein wenig. Zwar wurden sämtliche Lieder um diverse Melodien angereichert, jedoch erscheinen diese nicht immer greifbar. Hat sich eine Passage endlich mal dem Ohr geöffnet, wird sie direkt wieder von einem anderen, komplizierten Part abgelöst und bekommt gar nicht erst den Freiraum um sich zu entfalten. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, so dass besonders im mittleren Teil von "Night Visions" einige echte Schmankerl zu verzeichnen sind, allen voran die an PAIN OF SALVATION erinnernde epische Ballade `Malcolm`s Drama´, die das Herzstück dieser Platte bildet.
Insgesamt können die stärkeren Momente aber nur teilweise von vereinzelten songschreiberischen Mängeln ablenken, denn auch wenn die technische Klasse von den REVOLTONS über alle Zweifel erhaben ist, sind es schlussendlich die Songs, die wirklich zählen, und auch wenn man wirklich eine reichliche Handvoll gutklassiger Kompositionen zu bieten hat, bleibt es fraglich, ob man mit diesem komplexen Material bei den Fans punkten kann.
Eine Empfehlung kann ich daher auch nur für Liebhaber anspruchsvollerer Klänge aussprechen, Easy Listening-Freunde dürften hingegen mit diesem Werk überfordert sein.
Anspieltipps: The Old Walls, Malcolm`s Drama, Time For Worlds Inside
- Redakteur:
- Björn Backes