REVOLVER (CA) - Turbulence
Mehr über Revolver (CA)
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Drakkar / Sony BMG
- Release:
- 30.09.2005
- Turbulence
- Juggernaut
- Pandora's Box
- Electric Machine
- Atomic Arcade
- Gasoline
- Dead Weight
- Blue Sky
- Nosebleed
- Walking
- Jesus Wept
Sänger und Songwriter Nick Walsh hat sich bereits Anfang der Neunzigerjahre im blutjungen Alter von neunzehn Lenzen in der kanadischen Metalszene einen Namen gemacht. Mit seiner damaligen Band SLIK TOXIK kassierte er dort Gold, einen Juno-Award für das beste "Hard Rock Album Of The Year" und mehrere Music Video Awards für das Debütalbum "Doin´ The Nasty". Doch so plötzlich, wie sich der Raketenerfolg einstellte, war er aber auch wieder zu Ende – und zwar durch rigorose Selbstauflösung der Band; Mister Walsh brauchte einfach eine Auszeit nach dem Stress – in dem Alter natürlich verständlich ...
Nu is´ er aber wieder da! Und das heftig! Mit REVOLVER hat er eine töfte Power-Metal-Band am Start, die richtig gut kommt und mit "Turbulence" ein amtliches Debüt auf den Markt haut. Das Ganze geht stark in die traditionell amerikanische Richtung, so wie man es zum Beispiel auch früher schon von Bands wie WARRIOR und Co. gern gehabt hat. Gleich der raue Midtempo-Stampfer 'Turbulence' mit seinem durchgehend simplen aber prägnanten Gitarrenriff definiert als gut gewählter Opener die wesentliche Marschrichtung des Albums: mittleres Tempo, griffige heavy Riffs, eine arschtretende, sehr geradlinige Rhythmusfraktion und ein tiefer druckvoller Sound. Das Ganze lebt dabei wahrlich nicht von exorbitanten Gitarrensoli, sondern von einer runden Gesamtleistung der Band, die hörbar gut harmoniert – und natürlich von der über alle Zweifel erhabenen Gesangsleistung von Mr. Walsh.
Auch wenn man sich musikalisch auf die oben beschriebene recht enge Schiene festgelegt hat, bietet das Debüt der fünf Kanadier genug Abwechslung, das Scheibchen bis zum Ende durchzuhören – und das macht vielleicht den entscheidenden Unterschied zu den meisten anderen hier als Vergleich herangezogenen Bands aus. So legt 'Juggernaut' als zweiter Titel an Heaviness im Vergleich zum Opener nochmal eine ordentliche Schippe zu. 'Atomic Arcade' kommt eher rotzig, und 'Gasoline' und 'Nosebleed' erinnern mit ihrer Kompromisslosigkeit an die guten und leider viel zu wenig beachteten HOLY MOTHER. 'Pandora's Box' kommt gleichzeitig ultraheavy und melodisch. 'Blue Sky' ist dann die typische Ami-Ballade, die BON JOVI zu "New Jersey"-Zeiten nicht besser hingekriegt hätten.
Absolutes Highlight der Scheiblette ist allerdings 'Dead Weight'. Wie ein Song so abrupt zwischen dramatisch-balladesk (Walsh ist einfach ein gnadenlos geiler Sänger!) altmodisch-heavy und fast Nu-Metal/P.O.D.-mäßigen Parts hin und her wechseln kann, ohne dabei auch nur eine Sekunde zerrissen oder unglaubwürdig zu klingen, ist schon extraklasse!
Im Moment ist dieses Album bei mir die Heavy Rotation!
Anspieltipps: Turbulence, Juggarnaut, Pandora's Box, Dead Weight, Nosebleed und nochmal Dead Weight ... ;-)
- Redakteur:
- Martin Rudolph