REYSSWOLF - Alpha
Mehr über Reysswolf
- Genre:
- (Mittelalter) Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Timezone
- Release:
- 03.10.2014
- Alpha
- Der Dorn
- Die wilde Jagd
- Ich will Blut
- Der Vagant
- Feuerkind
- Vergtimmen
- Wunden
- Am Leben
- Narrenfrei
- Wolfstraum
Aufstieg im Bereich des Möglichen
Nachdem Fenris aufgrund von bandinternen Unstimmigkeiten die Mittelaltermetaller von INGRIMM im September 2012 verließ, scharrte er nur wenige Monate später neue Musiker um sich und der REYSSWOLF war geboren. Aber auch seine Mitmusiker Frank (ex-CLUSTERHEAD), Preya (LUPUS VAGABUNDUS), sowie Drummer Reinhard und Tieftöner Horst haben schon reichlich Erfahrung auf dem Buckel, was man dem REYSSDORF-Debütalbum "Alpha" auch sichtlich anmerkt.
Die Songs, die sowohl unbekümmerte Metaller als auch eingefleischte Mittelaltermarktgänger gleichermaßen zufrieden stimmen könnten, sind authentisch und spannend arrangiert. Durch einen harmonischen Einsatz von Dudelsäcken und vereinzelt auch Sackpfeifen und Schalmeien entstehen atmosphärische Melodien, die sehr gut haften bleiben und "Alpha" aus der Mittelklasse herausheben. Songs wie 'Die wilde Jagd', 'Ich will Blut' oder auch 'Vargstimmen' sind tolle Ohrwürmer, die den Braten aufheben und gemeinsam mit eher getragenen Stücken der Marke 'Der Dorn' und 'Wunden' für genügend Abwechslung sorgen.
Mit 'Der Vagant' und 'Am Leben' haben sich überdies solche Songs auf das Album geschmuggelt, an denen man sich als Anhänger dieses Genres nicht satt hören kann. Hinzu gesellt sich das eher rauere Organ von Fenris, das bisweilen an IN EXTREMOs Michael Rhein erinnert und dem "Alpha"-Elfer ein paar zusätzliche Ecken und Kanten verleiht. Zugegeben, an manchen Stellen ('Feuerkind', 'Wolfstraum') wirkt das Album etwas allzu penetrant, doch dafür gleichen andere Pluspunkte diesen Malus locker aus.
Auch die etwas zu schwammig und leise abgemischten Gitarren können das Gesamtbild von "Alpha" nur bedingt trüben. Dadurch kommen jedoch die an für sich wirklich tollen Riffs nicht vollends zur Geltung. Wenn man hier etwas mehr Feingefühl bewiesen hätte, stünde dem Aufstieg in die 1. Mittelalterrock-Liga nichts im Wege. Doch was nicht ist, kann ja noch werden.
Man merkt dennoch an den meisten Stellen, dass die Reysswölfe bedingt durch jahrelange Musikererfahrung das gewisse Händchen für wirklich gute Mittelalterklänge mit kleinen Besonderheiten und tollen Kompositionen haben. Und wer weiß, ob sich die sympathische Truppe bei zukünftigen Schandtaten meine Verbesserungsvorschläge zu Herzen nimmt?
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp