RHAPSODY - Symphony Of Enchanted Lands II - The Dark Secret
Mehr über Rhapsody
- Genre:
- Film Score Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 27.09.2004
- The Dark Secret
- Unholy Warcry
- Never Forgotten Heroes
- Elgard's Green Valleys
- The Magic Of The Wizard's Dream
- Erian's Mystical Rhymes
- The Last Angel's Call
- Dragonland's River
- Sacred Power Of Raging Winds
- Guardiani
- Shadows Of Death
- Nightfall On The Grey Mountains
Film Score Metal- RHAPSODY haben sich mal wieder einen neuen Begriff für ihre Musik geschmiedet, der dieses Mal glücklicherweise nicht mehr einen so dämlichen Klang hat wie Epic Symphonic Hollywood Metal. Wofür der Begriff steht, sollte jedem klar werden, der sich mal mehrere Durchläufe des neuen und lang erwarteten Albums "The Dark Secret" (so der Untertitel) gönnt, auf dem RHAPSODY musikalisch - basierend auf ihren Wurzeln - gänzlich neue Wege einschlagen. Da, wo in der Vergangenheit bombastische und größtenteils eingängige Power-Metal-Hymnen standen, wurde nun der Anspruch insofern erhöht, als dass RHAPSODY anno 2004 definitiv nicht mehr zu den leicht verdaulichen Vertretern ihrer Sorte gehören.
Im Klartext heißt das, dass man nach Kompositionen der Marke `Emerald Sword´ oder `Dawn Of Victory´ mit der Lupe suchen muss. Stattdessen zünden die Italiener hier ein progressives, wie gehabt opulentes und mitreißendes Feuerwerk, das man als Zuhörer erst nach einiger Zeit so richtig erfassen kann. Mittlerweile hat die Band nämlich dermaßen viele Details in ihrer Musik verarbeitet, dass es einem schon langsam Angst und Bange werden muss. Verantwortlich hierfür ist das Orchester, mit dem RHAPSODY eigens für dieses Album zusammengearbeitet haben.
Vorbei die Zeiten, wo Alex Staropoli mit seinem Keyboard das Rückgrat für den bombastischen Klang bildete, jetzt durfte sich das Quintett endlich mal richtig austoben - und genau das haben sie auch getan. Ein derart facettenreiches Unterfangen wie der zweite Teil der "Symphony Of Enchanted Lands"-Saga, die hier ein neues Kapitel startet, ist mir jedenfalls erst einmal untergekommen, und das war beim letzten Album von DIMMU BORGIR. Doch bei einer solchen Vielfalt von Klängen ist es gar nicht mal so einfach, den Überblick zu behalten, geschweige denn nicht zu weit abzuschweifen. Doch hier kommt dann wieder Herr Staropoli ins Spiel, der für die gesamten Arrangements verantwortlich zeichnet und hier einen exzellenten Job abgeliefert hat.
Es ist Leben in den neuen Tracks, es tut sich was, und der alte Vorwurf, dass RHAPSODY lediglich Standard-Power-Metal mit fettem Sound spielen, zieht endgültig nicht mehr. Man merkt der Band den stetigen Reifungsprozess an, der mit dem letzten regulären Output "Power Of The Dragonflame" nach dem zwischendurch eingeworfenen genialen "Rain Of A Thousand Flames" zwar noch einmal kurz unterbrochen wurde, aber nun schon fast in der Vollendung steckt. Solch kolossale Kompositionen wie `Erian's Mystical Rhymes´ und `Sacred Power Of Raging Winds´ wären die Italiener vor einiger Zeit jedoch noch nicht zu Schreiben imstande gewesen. Oder aber das majestätische `Shadows Of Death´- solche Stücke hätte man sich auf dem letzten Album zuhauf gewünscht.
Gut, es gibt auch einige dieser Tracks, die schon etwas schneller hängen bleiben, so zum Beispiel das schon von der Vorab-EP bekannte `Unholy Warcry´ oder `Never Forgotten Heroes´, doch es sind gerade solche Lieder wie die genannten Mammut-Kompositionen oder das folkloristisch angehauchte `Guardiani´, welche diese Platte auszeichnen.
Mehr geht nicht mehr? Fehlanzeige, denn da war doch noch was ... Christopher Lee, vielen als Saruman aus der Verfilmung von "Herr Der Ringe" bekannt, fungiert auf "Symphony Of Enchanted Lands Part II" als Erzähler und ist somit das letzte Puzzleteil zum Gesamtbild eines grandiosen Albums.
Alles wurde gesteigert, der Klassik-Anteil, der Bombast, das Organische in den einzelnen Kompositionen (und das will in diesem Fall schon was heißen) und vor allem die Qualität der neuen Songs. Mit dieser Scheibe gelingt RHAPSODY schon beinahe das, was ihnen zuvor niemand wirklich zugetraut hätte - sie sind nämlich auf dem besten Wege, ihre Kollegen von MANOWAR vom Thron zu stoßen. Ob das RHAPSODY-Manager Joey DeMaio tatsächlich gefällt?
Anspieltipps: Unholy Warcry, Never Forgotten Heroes, Sacred Power Of Raging Winds, Guardiani, Shadows Of Death, Erian's Mystical Rhymes, Nightfall On The Grey Mountain
- Redakteur:
- Björn Backes