RHAPSODY OF FIRE - Into The Legend
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2016
Mehr über Rhapsody Of Fire
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 15.01.2016
- In Principio
- Distant Sky
- Into The Legend
- Winters Rain
- A Voice In The Cold Wind
- Valley Of The Shadows
- Shining Star
- Realms Of Light
- Rage Of Darkness
- The Kiss Of Light
Holy Thunderforce!
Zugegeben, "Dark Wings Of Steel" war im Nachhinein ein eher mittelmäßiges RHAPSODY OF FIRE-Album, das trotz einer gewissen Klasse, für ein RHAPSODY-Werk relativ schnell an Spannung verlor. Wo waren die großen Refrains, wo die mächtigen Chöre, wo der Bombast und das ausgefeilte Songwriting? Ein gutes Melodic Metal-Album ist es allemal, doch von diesen Deutsch-Italienern erwarte ich, in Erinnerung schwelgend an die frühen Großtaten á lá "Emerald Sword" oder auch "Symphony Of Enchanted Lands II", mehr! War der Split mit Gitarrist- und Songwriter Luca Turilli doch so schwerwiegend? So veröffentlichte Turilli zuletzt mit "Promotheus, Symphonia Ignis Divinus" doch ein sehr episches Mammutwerk "seiner" RHAPSODY-Vision...
Denkste! "Into The Legend" zeigt RHAPSODY OF FIRE als eine Band, die es nochmal wissen will und zieht alle Register. Dabei wiederholt sich das Team um Fabio Lione nicht einfach, sondern präsentiert einen gewaltigen Sound, den man vielleicht als eine Symbiose aus "Power Of The Dragonflame" (das kraftvolle), "The Tears Of Frozen Angels" (das verspielte) und "Dark Wings Of Steel" (der Metal) zu beschreiben versuchen könnte. Ja, jetzt wird das Grinsen breit, ich seh's doch!
Besonders zwei Protagonisten heben sich hervor: Zum einen Gesangsmeister Lione, der seinen vollen Stimmumfang einsetzt und jedem Song einen eigenen, unverkennbaren Stempel aufdrückt. Von zart und zerbrechlich bis aggressiv und heftig ist alles abgedeckt. Zum anderen wäre da "Neuzugang" Roberto de Micheli, der mit dem letzten Album in die großen Fußstapfen Turillis trat. Mit "Into The Legend" hat er sich sein eigenes Denkmal gesetzt und soliert sich ohne Übertreibung in den siebten Himmel! Meine Herren! Und das schönste: So virtuos und technisch ausgefeilt die Soli sein mögen, so sehr schaffen sie es, mich zu berühren und wie in bspw. 'Distant Sky', 'Into The Legend', 'Valley Of The Shadows' und 'Rage Of Darkness' einen Höhepunkt jedes Songs darzustellen. Ganz große Kunst!
Auch sind die Songs wie angedeutet wieder vielfältiger als zuletzt und zeugen von einer fantastischen Dynamik: Es gibt schnelle Double Bass-Hymnen ('Distant Sky', 'Into The Legend'), endlich wieder wunderschöne Folk-Einflüsse, die gar an "Legendary Tales" zu erinnern vermögen ('A Voice In The Cold Wind') und progressive Arrangements mit intelligenter Struktur ('Winters Rain', 'Valley Of The Shadows'). Die obligatorische Ballade ('Shining Star') stellt zusammen mit 'Realms Of Light' leider den Schwachpunkt des Albums dar, da sie im Vergleich sehr uninspiriert klingen. Dafür ist der ebenso obligatorische Longtrack am Ende des Albums ('Kiss Of Light') einer der besten der RHAPSODY-Geschichte und stellt für sich ein 15-minütiges Highlight dar, das entgegen der Vergangenheit sogar ganz ohne Dialoge auskommt.
Wow! Ich bin total hin und weg, habe einen Haufen Ohrwürmer, die mich durch Tag und Nacht begleiten und die Sicherheit, dass RHAPSODY OF FIRE mit "Into The Legend" ein ganz großer Wurf gelungen ist!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke