RHAPSODY OF FIRE - Triumph Or Agony
Mehr über Rhapsody Of Fire
- Genre:
- Film Score Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 22.09.2006
- Dar-Kunor
- Triumph Or Agony
- Heart Of The Darklands
- Old Age Of Wonders
- The Myth Of The Holy Sword
- Il Canto Del Vento
- Silent Dream
- Bloody Red Dungeons
- Son Of Pain
- The Mystic Prophecy Of The Demon Knight
- Dark Reign Of Fire
Was zum Teufel soll das denn? Eine Band, die sich nicht nur musikalisch arg nach den Symphonic-Göttern von RHAPSODY anhört, sondern sich auch noch ganz dreist RHAPSODY OF FIRE nennt? Geht's noch? Aber Moment mal ... die Gesichter kennt man doch auch! Sind das etwa die gleichen? Ja, genau so ist es. Um Rechtsstreitereien aus dem Weg zu gehen, benannte sich das Quintett kurzerhand um und ist sehr zufrieden mit der Eintscheidung. Man spricht von einem neuen Anfang und findet, dass der neue Name den musikalischen Stil der Band noch besser reflektiert als der alte.
Musiktechnisch bewegt man sich weiterhin durch eine Symbiose des Metals und der Klassik. Fans der ersten Stunde, die sich gegebenenfalls weniger Klassik-Elemente gewünscht hatten, werden auf "Triumph Or Agony" vielleicht eher enttäuscht werden, denn die Klassik tritt im Gegensatz zu den Vorgänger-Werken sogar noch mehr in den Vordergrund. Aber es wird natürlich nicht allzu besinnlich, denn Gitarren und Dramatik spielen selbstverständlich noch immer eine zentrale Rolle. Sänger Fabio Lione zeigt wieder einmal sein ganzes Können und hat keine Probleme, sich gegen die mächtigen Chor-Einlagen zu behaupten. Aber auch balladeskere Teile wie beispielsweise 'Old Age Of Wonders' meistert er mit Bravour.
Das Songwriting ist wie gewohnt ganz superb, und so findet man auf "Triumph Or Agony" genügend Abwechslung, auch wenn sich die einzelnen Stücke durchaus zu einem homogenen Gesamtwerk zusammensetzen lassen. Mit der Länge der einzelnen Titel hat man sich diesmal schwer zurückgehalten, denn der Großteil der Lieder ist zwischen drei und fünf Minuten lang. Eine Ausnahme gibt es aber natürlich auch, und so wird mit 'The Mystic Prophecy Of The Demon Knight' ein über 16-minütiges Werk präsentiert, das ein Epos für sich ist. Mit 'Il Canto Del Vento' ist auch wieder ein italienisches Stück auf dem Album zu finden, das die Klassik-Elemente nur noch verstärkt und dem Zuhörer gänzlich das Gefühl gibt, in einer Oper zu sitzen. Die anderen Stücke haben eher einen Hauch von Musical an sich haften und laden durchaus zum Kopfkino ein. Vielleicht lässt man sich dabei ja von dem passenden Cover-Artwork inspirieren und taucht (wie Titel wie 'The Myth Of The Holy Sword' oder 'Bloody Red Dungeons' vorschlagen) in eine Fantasie-Welt voller Magie, Schwerter und Drachen ein.
Generell sind RHAPSODY OF FIRE etwas ruhiger geworden als auf den Vorgängeralben. Hart gesottene Metalheads werden bei den pompösen Orchester-Arrangements vielleicht eher die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und das Handtuch werfen, doch ich persönlich find's toll. Die fünf Italiener verfolgen zielstrebig ihren Traum, Soundtrack-Musik zu machen, und setzen mit "Triumph Or Agony" einen Meilenstein auf dem Weg dorthin. Falls der Albumtitel als Frage gemeint sein sollte, so kann man laut "Triumph" schreien und anstoßen. Und hört man die gesprochenen Worte des letzten Tracks, 'Dark Reign Of Fire', dann hibbelt man schon ungeduldig dem nächsten Album entgegen ... "a new saga begins ... we shall meet again". Aber gerne doch.
Anspieltipps: Jedes Stück der CD ist ein Kunstwerk für sich.
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel