RHODIUM - Sea Of The Dead
Mehr über Rhodium
- Genre:
- Heavy / Progressive / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 03.12.2019
- A Path Of Wrath
- Man Of Honor
- Delirio
- First Light Of Day
- Sea Of The Dead
- The Emperor
- Sisters Of Fate
- Tapestry Of Time
- Fight Back
- Doomsday
Ein edles Album einer dazu fast verpflichteten Band!
Wer sich als Bandnamen ein Edelmetall aussucht, ist in gewisser Weise dazu verpflichtet auch entsprechend feines Liedgut zu verbreiten. Klingt vielleicht nicht zwingend realistisch, doch dem griechischen Quintett RHODIUM gelingt das auf überraschend souveräne Manier.
Ihr zweites Album "Sea Of The Dead" enthält nämlich handwerklich einwandfrei dargebotenes Material, das sowohl klassischen Heavy Metal und US-getünchten Power Metal als auch jede Menge Progressive Metal intus hat und zudem jede Menge an Hooks offenbart. Wirklich bekannt ist die Formation zwar noch nicht, doch die erst 2017 gegründete Truppe, in der sich offenbar ausnahmslos Musiker mit reichlich Erfahrung zusammengetan haben, konnte bereits im Vorjahr mit dem Debüt "Scream Into The Void" einigermaßen Aufsehen erregen.
Das wird dem Fünfer aus Athen mit seinem aktuellen Dreher mit Garantie erneut gelingen, denn auch wenn die insgesamt neun Tracks (das kurze Instrumental-Intro 'A Path Of Wrath' nicht mitgerechnet) immer wieder unterschiedlichste Inspirationsquellen erkennen lassen, schlägt sich RHODIUM in der Umsetzung sämtlicher Ideen verdammt gut. Zwar handelt es sich bei "Sea Of The Dead" nicht um ein Konzeptalbum im eigentlichen Sinne, doch ein "roter Faden" ist den Nummern dennoch anzumerken.
Allerdings - und darin liegt wohl der Vorteil bei der Vermarktung – funktionieren die Tracks auch einzeln ganz fantastisch. Schon der flotte Opener 'Man Of Honor' dürfte allen SANCTUARY / NEVERMORE-Fans ein zufriedenes Grinsen entlocken, nicht zuletzt, weil Frontmann Michális Lívas in den Höhenlagen zu erkennen gibt, dass er den Gesangstil von Warrel Dane und dessen Ausdruckskraft verinnerlicht hat. Noch deutlicher wird die stimmliche Nähe des früheren FORTRESS UNDER SIEGE-Vokalisten zu Warrel bei 'First Light Of Day', wo er sich zudem auch als kompetent für extrem aggressiven Gesang erweist. Dass Michális aber auch einen Musical-tauglichen Barden geben kann, stellt er zu Beginn des Titeltracks unter Beweis, einem der absoluten Highlights dieser Scheibe. Ein weiteres wurde auf den Titel 'Tapestry Of Time' getauft und sollte alle ICED EARTH-Fans der Barlow-Ära auf die Truppe aufmerksam werden lassen.
Schwachpunkte findet man dagegen in der Tat nur wenige, denn nicht nur spieltechnisch, auch was die Spannungsaufbauten und Arrangements betrifft, scheinen wir es mit Könnern zu tun zu haben. So ist es RHODIUM selbst bei 'Sisters Of Fate', in dem sich mit Iliana Tsakiraki eine Sängerin zum Duett eingefunden hat, gelungenen für wunderbare Atmosphäre zu sorgen und die Kitschkiste verschlossen zu halten. Kurzum, ein absolut empfehlenswertes Teil einer talentierten Formation!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer