RICHARDSON, JOHN - The Fold
Mehr über Richardson, John
- Genre:
- Singer/Songwriter; Melancholic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Svart
- Release:
- 31.03.2017
- The Fold
- Dawnsong
- Birdman In Bongor
- Tumbleweed Days
- Sanatorium
- Open Page (Journey to Enceladus)
- Riptide (Three Broken Screens)
- Tumbleweed Days (Reprise)
- Skin Gone Dry
- Brushfire
Eine musikalische Schatztruhe.
Singer & Songwriter-Musik steht und fällt mit einer charismatischen Stimme. Und diese hat dieser John Richardson ohne Widerrede!
Brite? Ami? Nein, Finne ist dieser Typ, und zudem noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt in der Musiklandschaft. Doch das sollte - nein muss sich sogar - ändern, denn die ruhige, tiefe Stimme hat eine ganz besonders Ausdruckskraft. Ein wenig an Eric Clapton, ein wenig an Gary Brooker (PROCOL HARUM) oder in Momenten auch an Roine Stolt (FLOWER KINGS) erinnert dieser Gesang, der sicherlich keine Oktaven umspannt, aber dafür sehr gefühlvoll intoniert ist. Trotzdem darf man sich unter der Musik auf "The Fold" keineswegs typische Songwriter-Mucke mit Akustik-Klampfe und Mundharmonika oder herbstlich-trübe Piano-Balladen vorstellen. Nein, Herr Richardson musiziert - ähnlich wie Kollege DAMIEN JURADO - mit einem deutlich ganzheitlicheren, progressiveren Ansatz. Selbst simple Arrangements werden mit massig Details ausstaffiert, breiten sich episch aus, werden zu kleinen Dramen und wissen dennoch zu jeder Sekunde, wer sie sind und wo sie hingehören. Spätestens nach dem zweiten Titel 'Dawnsong' ist man entweder gefangen oder aber nicht für so eine Musik geschaffen. Ein weiters Glanzstück ist 'Riptide', eine opulent instrumentierte, düstere Ballade, die Kollege SIVERT HÖYEM auch nie besser hinbekommen würde.
Es ist ein ganz besonderes Sound-Design mit vielen Streichern und Holzbläsern, das dieses Album in seiner Nische so besonders, so mystisch und geheimnisvoll, so dramatisch und dennoch intim und nahbar macht, dass man nur allzu gerne darin versinkt. Vielleicht kann das Album bei Herbststimmung und fallendem Laub noch mal einen Tick intensiver wirken als im Hochsommer, der nach Rock-Riffs schreit, die auf "The Fold" nun wirklich nicht vorhanden sind. Doch auch so bin ich ergriffen von der schieren dunklen Schönheit und Würde, die JOHN RICHARDSONs Musik ausstrahlt. Holt euch diesen Edelstein aus dem Hause Svart!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker