RIGONI, ALBERTO - Prog Injection
Mehr über Rigoni, Alberto
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Total Metal Records
- Release:
- 07.06.2019
- Blood Shuga
- Death Stick (feat. Jeff Hughell)
- Iron Moon
- Liquid
- Low and Disorder
- Metal Injection
- Omega
- XYX
Bass-Prog mit Unterhaltungswert.
Die Veröffentlichung von "EvoRevolution", welches ALBERTO RIGONI in Kooperation mit Marco Minnemann aufgenommen hatte, ist gerade einmal ein Jahr her. Nun gibt es das nächste Album des italienischen Prog-Workaholics mit dem programmatischen Titel "Prog Injection". Auch auf diesem Album setzt Rigoni auf die Dienste eines Stars der aktuellen Schlagzeugszene: Hinter den Kesseln sitzt der gebürtige Österreicher Thomas Lang. Übrigens auch einer der damaligen Kandidaten bei den DREAM THEATER Drum-Auditions. Hören wir auf dem nächsten RIGONI-Werk vielleicht Virgil Donati?
Auch wenn der zeitliche Abstand zu "EvoRevolution" recht klein ist, fällt die neue Scheibe doch deutlich anders aus. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum verzichtet "Prog Injection" beispielsweise auf einen Longtrack und setzt stattdessen auf acht Songs mit maximal siebeneinhalb Minuten Länge. Die Songs an sich tönen nicht unbedingt kompakter oder poppig, sind aber durch die zeitliche Begrenzung etwas besser greifbar. 'Iron Moon' ist so eine Nummer, die recht explorativ daherkommt und alles andere als ein straighter Progrocker ist. Durch die abwechslungsreiche Tracklist ist das Vergnügen hier auch wieder ziemlich kurzweilig.
"Prog Injection" scheint auch das Album der Wortspiele zu sein: 'Liquid' ist eine groovende Nummer mit schickem Chapman-Stick-Tapping. Ein Schelm, wer dabei an LIQUID TENSION EXPERIMENT und Tony Levin denkt? Mit seinen verschachtelten Breaks und einem unfassbar guten Feeling trägt Thomas Lang einen großen Teil zur Qualität der Songs bei und ist in Sachen Microtiming seinem Vorgänger Minnemann schon ähnlich. Im Zusammenspiel könnte 'Liquid' auch von Minnemann und Nick Beggs, einer früheren Rhythmusgruppenbesetzung in STEVEN WILSONs Band, eingespielt worden sein. Mit 'Low and Disorder' bleibt es - zumindest für meinen Horizont - beim Wortspiel ohne Musikbezug, aber wenn die Musik schon rein instrumental ist, muss sich der Humor ja irgendwo verstecken.
Nach 40 Minuten Spielzeit fällt das Fazit positiv aus. Mit den acht Songs deckt ALBERTO RIGONI etliche Baustellen zeitgenössischen Progs ab, ohne sich zu sehr im Prog Metal oder Fusion zu verheddern. Dank seines Einfallsreichtums und des exzellenten Spiels von Thomas Lang laden etliche Songs zur weiteren Verwertung in Playlists ein. Nicht alle Tracks haben das Niveau von 'Liquid,', 'Blood Shugga' oder 'Metal Injection', weshalb ich hier durchaus noch Luft nach oben sehe. Auch wenn es frevelhaft klingt: Einigen Momenten auf "Prog Injection" hätte Gesang nicht geschadet!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher