RING, THE - Tales From Midgard
Mehr über Ring, The
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 07.06.2004
- In The Beginning
- Gathering Darkness
- Voices Of The Fallen Kings
- Into The Wild
- Unite Or Fall
- Halls Of Doom
- Signs By The Silver Stream
- The Chase
- Last Battle
- Escape
Wie schon so viele andere Bands vor ihnen, haben es sich THE RING zur Aufgabe gemacht, die "Herr der Rings"-Trilogie auf ihre eigene Art und Weise musikalisch zu interpretieren und rufen alleine deswegen schon Skepsis beim erfahrenen Hörer hervor, da die Liste der Gruppen, die an diesem Unternehmen schon kläglich gescheitert sind, bereits ziemlich lang ist.
Doch siehe da, THE RING machen ihre Sache sehr ordentlich und liefern mit dem ersten Teil dieser Trilogie, "Tales From Midgard", ein wirklich gutes Album in der Schnittmenge von hartem Rock und Heavy Metal ab. Irgendwo zwischen DIO und neueren BLACK SABBATH hat dieses schwedische Trio eine Heimat gefunden und entwickelt sich so zu einer willkommenen Abwechslung zur thementypischen Melodic-Metal-Konkurrenz.
`In The Beginning´ ist dabei ein starker Opener geworden, der über erstklassige Melodien, starken hohen Gesang und bratende Riffs so alles bietet, was man von einer gestandenen Power-Metal-Band erwartet. Leider folgt im direkten Anschluss der Beginn eines kurzen Zwischentiefs, was erst nach dem recht langweiligen `Into The Wild´ überwunden wird. Bei `Gathering Of Darkness´, im Grunde genommen eine gute Komposition, hat man nämlich recht dreist einige Leadgitarren 1:1 geklaut, und soweit ich mich entsinne stammen die Originalmelodien von irgendeinem älteren EDGUY-Song - fest steht jedenfalls, dass die nicht von THE RING geschrieben wurden. `Voices Of The Fallen Kings´ erinnert ein wenig an METAL CHURCH, ist aber zusammen mit `Into The Wild´ der mit Abstand schwächste Song auf "Tales From Midgard".
Mit dem schleppenden `Unite Or Fall´ geht es dann endlich wieder in die richtige Richtung, wobei an vielen Stellen die Vorliebe für DIO ganz klar deutlich wird. Besonders das stampfende `Halls Of Doom´ und das groovige `The Chase´ weisen Parallelen zum ehemaligen BLACK SABBATH-Sänger auf, und auch die Stimme von Jakob Samuel erinnert das eine oder andere Mal an die Vocals der kleinen Metal-Legende. Mit dem abschließenden `Last Battle´ geht es dann etwas flotter voran, wobei auch dieser Song über einen recht einprägsamen Chorus verfügt. Und für Freunde der ruhigeren Klänge haben THE RING auch einen Song parat, nämlich das langsame, balladeske `Signs By The Silver Stream´, welches sich durch eine tolle, wenn auch bedrückte Atmosphäre auszeichnet.
Wäre dieser kurze Schwächeanfall zu Beginn nicht gewesen, müsste ich diesen Schweden auf jeden Fall attestieren, ein starkes Album eingezimmert zu haben. So bleibt ein lediglich gutes Album zurück, das sich sehr wohl von den fehlgeschlagenen Versuchen, die "Herr der Ringe"-Sage zu vertonen, abhebt, aber im Endeffekt das Potenzial der Truppe nicht ganz ausschöpft.
Amhänger von DIO sollten aber dennoch mal ein Ohr riskieren, zumal THE RING zum Ende hin einige richtig tolle Songs dabei haben.
Anspieltipps: In The Beginning, Halls Of Doom, The Chase
- Redakteur:
- Björn Backes