RINGARë - Under Pale Moon
Mehr über Ringarë
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Iron Bonehead
- Release:
- 08.03.2019
- Under Pale Moon
- Sorrow Under Starry Sky
- In Nocturnal Agony
- Through Forest And Fog
Unvorteilhaft inszenierter, wenn auch nicht gänzlich enttäuschender Black Metal
"Under Pale Moon" ist eines jener Werke, die ich persönlich gerne in meine ganz eigene Last-Episode-Schublade stecken möchte. Soundtechnisch passt der Output der Herren aus Pennsylvania exakt in den Katalog des einstigen Underground-Labels, das vor allem mit Keyboard-schwangeren Black-Metal-Releases auf sich aufmerksam gemacht hat. Die neue Scheibe von RINGARË deswegen direkt abzuschreiben ist aber sicherlich der falsche Weg, auch wenn sich die Kritikpunkte an den vier Songs maximieren, je häufiger man die von Synthies angetriebenen Nummern durch die Ohren spült. Aber zumindest im Hinblick auf die Horror-zugewandte Atmosphäre kann ich der Scheibe einiges abgewinnen - auch wenn die Tastensounds hier einen vergleichsweise zu großen Anteil haben.
Der Anspruch der jungen Band besteht sicherlich darin, aufregende symphonische Kost in den Kontext eines Black-Metal-Albums zu packen, und rein stilistisch ist "Under Pale Moon" diesbezüglich auch nicht zu beanstanden. Die Genrezugehörigkeit ergibt sich durch die verschiedenen aggressiven Zwischentöne und die manchmal gar erhabenen Gitarrensounds und lässt sich nicht in jenem Maße verwässern wie Teile der Arrangements, die zudem noch sehr weit in die Länge gestreckt werden. Dass RINGARË bei einer Spielzeit von knapp 40 Minuten gerade mal vier Songs auf die Tapete bringen, lässt darauf schließen, dass das Material episch und ausladend klingen dürfte, doch am Ende ist genau das nur die halbe Wahrheit. Vor allem im abschließenden 'Through Forest And Fog' streckt sich die Band viel zu sehr, ohne gelegentlich mal auf den Punkt zu kommen. Und exakt diesen Eindruck wird man auch bei den übrigen Kompositionen nicht los, deren sphärische Erhabenheit alleine dadurch eingeschränkt wird, dass die Musiker den Anspruch verfolgen, möglichst lange Stücke zu schreiben - doch dazu fehlen schlussendlich einfach die entsprechenden bzw. ansprechende Ideen.
Wer Black Metal symphonisch mag, aber nicht direkt von bombastischen Klängen überrollt werden möchte, kann diesem Album womöglich etwas abgewinnen. Der unvorteilhafte Sound und die zahlreichen Längen in den vier Kompositionen sind allerdings Indizien dafür, dass RINGARË längst noch nicht am Ziel angekommen ist.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes