RIOT V - Mean Streets
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/24
Mehr über Riot V
- Genre:
- Heavy Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Atomic Fire Records / Warner Music
- Release:
- 10.05.2024
- Hail To The Warriors
- Feel The Fire
- Love Beyond The Grave
- High Noon
- Before This Time
- Higher
- Mean Streets
- Open Road
- Mortal Eyes
- Lost Dreams
- Lean Into It
- No More
Betrunkene Robben und Schlagzeug-Adipositas.
Nach "Unleash The Fire" (2014) und "Armor Of Light" (2018) ist nun "Mean Streets" das dritte Album nach der Neugründung der Band unter dem Banner RIOT V nach dem Tod des genialen Gitarristen Mark Reale im Jahr 2012. Das Maskottchen Johnny ist dieses Mal in Begleitung unterwegs und verhält sich weniger martialisch als vielmehr lediglich rüpelhaft als betrunkener Biker. Mit Klischees wird also nicht gespart.
Die Freude, "Mean Streets" rezensieren zu dürfen, wird zunächst einmal durch einen unmöglichen Drumsound auf eine harte Probe gestellt. Da muss ich ganz tief in meiner Toleranzschatulle kramen, um das Album einigermaßen objektiv besprechen zu können. Aber der Rettungsanker ist dann die erneut glänzende Gesangsperformance von Todd Michael Hall, die den Zugang zum Album erleichtert.
Um die Eindrücke noch präziser zu beschreiben, ist es notwendig, kurz auf die Uptempo-Songs wie 'Hail To The Warriors', 'High Noon', 'Higher' und 'No More' einzugehen. Diese gehören eigentlich – man könnte fast sagen: erwartungsgemäß – zu den stärksten Stücken auf "Mean Streets", leiden aber gleichzeitig wegen der auffallend penetranten Doublebass, besonders unter der besagten ästhetischen Fragwürdigkeit des Klangbildes. Bei 'No More' ist das Geballer zugegebenermaßen nicht ganz so extrem wie beim Opener 'Hail To The Warriors'. Aber so etwa nach dem dritten oder vierten Spin überwiegt dann doch der Eindruck, dass es sich um sehr gute Songs mit zackigen Gitarrenleads und -riffs handelt, die das Ohrengedächtnis mit offenen Armen empfängt und dann adoptiert. Stücke wie 'Feel The Fire' sind da nicht ganz so überzeugend. 'Love Beyond The Grave' hat zwar einen guten Groove, aber der Chorus will nicht wirklich zünden. Die Bridge ist da wesentlich besser gelungen. 'Before This Time' klingt wie ein Popsong aus den 70ern, aber ich komme einfach nicht drauf, woran mich die Gesangslinien erinnern. Jedenfalls gehört 'Before This Time' neben 'No More' und der schönen Midtempo-Hymne 'Open Road' zu den Highlights auf "Mean Streets".
Wahrscheinlich bin ich einer von den aussterbenden Dinosauriern, die den Klang der metallischen Kreidezeit nicht vergessen können. Wenn ihr keine Probleme mit künstlicher Schlagzeugertüchtigung habt, könnt ihr gerne eine Note zu meinen 7,5 Punkten hinzu addieren. Musikalisch macht das Album nämlich schon Spaß.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens