RIPE & RUIN - Mind Murders Magic
Mehr über Ripe & Ruin
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dock 7 Music
- Release:
- 16.06.2023
- Banzai Skydive
- Strange Things
- Sharks
- Murder A Monster
- Everything You've Got
Spannender Alternative Rock aus Hamburg.
Die Hamburger RIPE & RUIN sind laut eigener Aussage angetreten, um einen Gegenpol zur aktuellen Musiklandschaft zu bieten, in der die drei Jungs aus der Hansestadt immer wieder die gleichen Beats und wenig relevante Texte hören. Gemeint ist dabei wohl eher der poppig-alternative Bereich der Musiklandschaft, denn dort sortiert sich auch das Trio mit seiner EP "Mind Murders Magic" ein, die in insgesamt fünf Songs authentische Emotionen zu Hörern und Hörerinnen transportieren soll.
Der Opener 'Banzai Skydive' scheint den Aussagen der Band aber schnell den Zahn zu ziehen, denn musikalisch reitet das Trio die aktuelle Trendwelle des alternativen Rock-Pop-Sektors. Die Band, die sich mir hier am deutlichsten als Vergleich aufdrängt ist ROYAL BLOOD, auch wenn ich teilweise beim Gesang und den allgemeinen Arrangements mitsamt ausladender "Oho"-Chöre im Hintergrund auch ein wenig an MANDO DIAO zu "Give Me Fire"-Zeiten denken muss. Und natürlich haben auch die Shootingstars BIFFY CLYRO sicher die eine oder andere Runde im Player der drei Musiker gedreht. Revolutionär ist "Mind Murders Magic" also definitiv nicht unterwegs und die stilistischen Trademarks, die von der Band selbst als ausgelutscht bezeichnet werden, finden sich eben auch bei RIPE & RUIN wieder. In so einem Fall sind solche reißerischen Ankündigungen im eigenen Promotext oder auf der Homepage eben einfach nicht besonders hilfreich, denn sie schüren eine falsche Erwartungshaltung.
Klammern wir selbige aber einmal aus und konzentrieren uns auf die Fakten, dann haben die Hamburger durchaus ein gutes Händchen für fesselnde Arrangements und kompaktes, gleichzeitig aber dennoch abwechslungsreiches Songwriting. Ja, der Gesang von Basser und Fronter Gordon Domnick ist mir manchmal etwas zu emotional geladen, doch in seinen besten Momenten kann Gordon auch locker mit jemandem wie Björn Dixgård mithalten. Ebenso gefällt mir Florian Kanincks Gitarrenarbeit extrem gut, denn er hat ein hervorragendes Händchen dafür, Riffs zu schreiben, die einerseits spannend, gleichzeitig aber auch höchst songdiendich sind. Entsprechend ist die Hit-Ausbeute auf der EP auch reichlich hoch, denn die drei Singles 'Banzai Skydive', 'Strange Things' und 'Murder A Monster' haben allesamt großartige Hooklines und nisten sich sehr flott im Gedächtnis ein. 'Sharks' und 'Everything You've Got' sind dagegen nur solide Alternative-Rocker, die zwar auch ihre Momente haben, gleichzeitig aber nicht auf kompletter Distanz so überzeugen wie die restlichen Kompositionen.
Insgesamt präsentiert "Mind Murders Magic" trotzdem eine sehr spannende Band, die durchaus hierzulande im musikalischen Spannungsfeld zwischen BIFFY CLYRO und ROYAL BLOOD ihre Fans finden dürfte, denn mir zumindest sind aktuell nur wenige hiesige Bands bekannt, die diesen Stil in ähnlicher Qualität zelebrieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs