RISE OF AVERNUS - Eigengrau
Mehr über Rise Of Avernus
- Genre:
- Symphonic Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Code 666
- Release:
- 18.01.2018
- Terminus
- Ad Infinitum
- Gehenna
- Eigenlicht
- Tempest
- Forged In Eidolon
- Mimicry
- Into Aetherium
Eine gute Scheibe wird mächtig zugekleistert
Hätte GODGORY seinerzeit die finanziellen Mittel gehabt, um ein Album wie "Resurrection" einer orchestralen Frischzellenkur zu unterziehen, wäre wahrscheinlich die Höchstnote fällig gewesen. Was die Schweden seinerzeit nicht umsetzen konnten, versuchen heuer jedoch zahlreiche andere Kapellen aus dem Doom-Segment, meist aber nur mit überschaubarem Erfolg. Auch die Australier von RISE OF AVERNUS mühen sich sichtlich, ihren Black-Metal-nahen Stoff mit symphonischen Elementen anzureichern, überschreiten hierbei jedoch so manches Mal die Grenzen zur totalen Überfrachtung. Das vierte Album wird nämlich gerade in jenen Phasen problematisch, in denen der orchestrale Überbau sich zu dominant gibt - und das ist gerade im zweiten Teil von "Eigengrau" viel zu häufig der Fall.
In Sachen Songwriting ist die neue Scheibe indes recht ordentlich. Die sphärischen Elemente werden recht gut in den Keyboard-belasteten Mix aus Doom und Death Metal eingeschoben, die Melodien sind zumeist auch brauchbar, und an Abwechslung mangelt es zumindest insofern nicht, dass man nicht beharrlich an einer Geschwindigkeit festhält, sondern die Arrangements gerade in dieser Hinsicht sehr stark variiert. Aber unterm Strich reicht auch das nicht aus, um "Eigengrau" in die Spur der Perfektion zu bringen.
Die Platte hat sicherlich ihre Momente und beherrscht das Wechselspiel zwischen schnellen Attacken und epischen Kontrasten. Doch der Tastenkleister klebt zu stark, als dass man sich dauerhaft von ihm befreien könnte. Orchestrierungen gut und schön - aber wenn sich die Songs mehr über ihr Beiwerk definieren, sollte man noch einmal überlegen, ob die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Mit anderem Fokus hätte die Platte womöglich eine ganze Menge mehr gerissen.
Anspieltipps: Gehenna, Into Aetherium
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes