RISE TO ADDICTION - Some Other Truth
Mehr über Rise To Addiction
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Mausoleum Records
- Release:
- 13.11.2009
- Sick Of Me
- Fallen From Grace
- Scars We Wear
- The Whisper
- One More Time
- Fade Away
- Home
- Outside
- Morphine
- Indelible
Das zweite Album der Briten um die einstige BLAZE-Mannschaft.
Ein gewisser Mr. Bailey dürfte sich seit dem Release des RISE TO ADDICTION-Debüts "A New Shade of Black For The Soul" schon mehrfach kräftig in den Allerwertesten gebissen haben. Dass der einstige MAIDEN-Frontmann nämlich mit Steve Wray und John Slater aus eigenen Stücken zwei der talentiertesten Songwriter und Gitarristen der britischen Heavy-Rock-Szene abgegeben hat, ist am Ende definitiv auf Kosten seines eigenen musikalischen Outputs gegangen - und der ist bekanntermaßen seit dem BLAZE-Zweitling eher schlecht als recht.
Die Mannen bei RISE TO ADDICTION dürfte die Entwicklung des einstigen Kollegen inzwischen nur noch wenig kratzen, hat man doch mit "Some Other Truth" ein weiteres Album aus der Taufe gehoben, welches das Prädikat 'sehr spannend' verdient und der deutlich angeschlagenen britischen Szene wieder auf die Sprünge helfen dürfte. Die Band orientiert sich derweil noch stärker am amerikanischen Mainstream-Rock, bewahrt sich jedoch in nahezu allen Belangen die zwingend erforderliche Eigenständigkeit. Mehr noch als auf dem Debüt ist die Dynamik der springende Punkt in den zehn Kompositionen und entpuppt sich als ewig loderndes Feuer, das in fast jedem Song zu einer kurzen Explosion gebracht wird.
'Sick Of Me' deutet in der Einleitung bereits das überaus solide Fundament an, das die Songs umgibt, bevor 'Fallen From Grace' und 'The Whisper' bereits mit ersten melodischen Hooklines die frühzeitige Ernte ins Visier nehmen. Mit 'Fade Away' und 'Outside' stoßen in der zweiten Hälfte zwei Nummern hinzu, die für all diejenigen interessant sein dürften, die NICKELBACK musikalisch schätzen, aber deren jüngste Einspurigkeit nicht mehr ertragen können. Und selbst für die ruhigeren Momente ist auf "Some Other Truth" gesorgt: 'Home' und 'Indelible' bieten Semi-Balladeskes auf höchstem Niveau - ohne Kitsch, ohne Pathos, dafür aber mit ergreifenden Arrangements. So schaut bewegende, moderne Rockmusik aus; bzw. so hört sie sich an...
Das Einzige, was den Herrschaften nun noch zum Durchbruch fehlt, ist das Konventionelle in ihrer Musik. Hört sich bescheuert an? Ja, ist es im Grunde genommen ja auch. Aber RISE TO ADDICTION setzen auf Eigenständigkeit und wehren sich vehement gegen schemenhaftes Songwriting. Einem One-Hit-Wonder ist also vorgebeugt, und dafür verdient die Band den größten Respekt. Und trotzdem: Was anders ist, wird immer wieder gerne gemieden. Aber sehen wir es positiv: Nur die wahren Liebhaber werden in den Genuss von "Some Other Truth" kommen. Aber diese werden das Album auch bedingungslos lieben!
Anspieltipps: Fallen From Grace, The Whisper, Outside, Fade Away
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes