RISEN ATLANTIS - Power To The Past
Mehr über Risen Atlantis
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 26.09.2025
- Forever Spoken
- Glory For The Brave
- Legacy Divine
- Sea Of Tranquillity
- Mystic Maze
- No Hell For Good
- Trapped In Heaven
- Lost In Time
- A Million Miles Away
- Power To The past
- Wrong Destiny
GAMMA RAY-Frontmann auf Abwegen.
Mittlerweile ist Frank Beck in den Reihen von GAMMA RAY als zweiter Frontmann fest akzeptiert. Da seine Brötchengeber jedoch nicht mehr allzu regelmäßig zusammentreffen und die HELLOWEEN-Jubiläumsfeierlichkeiten sicherlich auch wieder eine längere Pause mit sich bringen werden, hat der hiesige Frontmann ein zweites Standbein aus der Taufe gehoben, mit dem er nun Premiere feiert. Gemeinsam mit Hansdampf Alessandro DelVecchio und einigen befreundeten Musiker widmet er sich bei RISEN ATLANTIS ebenfalls dem melodischen Power Metal, der hier gelegentlich auch ein paar symphonische Züge mitbekommt. Nichts außerordentlich Besonderes also? Nun, das liegt im Auge des Betrachters.
Während Beck auf dem Debütalbum seiner neuen Truppe nämlich durchaus eine bachtliche Performance abliefert, sind die Songs eben mit der typischen Handschrift des Frontiers-Haus- und Hofkomponisten versehen und bewegen sich damit auch inmitten des üblichen Konsens, ohne wirklich herausstechen zu können. Schlimmer noch: Gerade zum Start von "Power To The past" ist das Songwriting komplett unspektakulär. Die Melodien sitzen nicht auf den Punkt, und mit Nummern wie 'Forever Spoken' und 'Glory For The Brave' wird man auch beim Stammpublikum gehörige Schwierigkeiten bekommen, die gereckte Faust entgegenzunehmen. Kurzum: Das ist ziemlich langweilig, von den Arrangeements bis hin zur vermeintlichen technischen Finesse.
Glücklicherweise schafft die Band nach dem ersten Songdrittel dann den Turnaround und legt mit 'Sea Of Tranquillity' und 'Mystic Maze' ansprechender nach, als man das noch hätte erwarten können. Die Songs sind etwas opulenter, bringen stärkere Hooks mit und setzen auch den Frontmann endlich mal richtig in Szene - warum nicht gleich so? Auch in der Folge hat RISEN ATLANTIS durchweg anständiges Material am Start und lässt den Stotterstart dann auch weitestgehend vergessen. Das flottere 'Lost In Time' ist als Hommage an den Sound von Kai Hansens beiden Combos zu sehen und 'A Million Miles Away' gefällt mit etwas üppigerem Keyboard-Backing. Mit dem Titelstück und 'Wrong Destiny' geht es auch im Finish überzeugend zur Sache, wenngleich auch hier betont werden muss, dass "Power To The Past" in kreativer Hinsicht keine großen Akzente setzt, sondern die bekannten Standards bedient.
Dies geschieht aber mit zunehmend größerer Qualität und eben einer erneut formidablen Gesangsdarbietung, die schließlich über so manchen trägen Moment hinwegzutrösten weiß. Beck und DelVecchio können als Team definitiv funktionieren, nur würde man sich wünschen, dass der italienische Multiinstrumentalist und Songschreiber hin und wieder etwas mehr anbietet als das allseits vertraute Portfolio. Dann nämlich ist bei RISEN ATLANTIS definitiv mehr drin als lediglich ein gutes Album.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes