RISING - Rising (EP)
Mehr über Rising
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Black ound
- Dead Kings
- Evolve/Regress
- Grail Of Bone
Ein Wüsten-Crossover mit MASTODON-Einschlag
Schön, dass es noch Genres gibt, die es eigentlich überhaupt nicht gibt. Noch schöner, dass das Schubladendenken auch mal versagen kann, weil noch kein Fach für den entsprechenden Inhalt angelegt wurde. Und schön, dass es Bands wie RISING gibt, die um Akzente bemüht sind, dabei viel Bekanntes adaptieren, es aber dann doch durch einen außergewöhnlichen Fleischwolf drehen, damit die Eigenständigkeit auch über den jeweiligen Song hinaus erhalten bleibt.
Auf der gleichnamigen EP setzen RISING in erster Linie auf einen dreckigen Sound, der durch Elemente aus Doom, Punk, Heavy Rock und Rock & Roll ausgeschmückt wird, sich dabei dennoch nie zu weit auf dem Fenster lehnt und zum Schluss klar auf dem Boden der Tatsachen bleibt. MASTODON mag ein gemeinsamer Nenner der Jungs aus Kopenhagen sein, ST. VITUS ein entfernter weiterer Konsens, und dennoch ist das, was die Band hier bietet, irgendwie anders als das Bekannte - obschon es von Bekanntem ausgemalt wird. Eigenartig auf jeden Fall.
Anderseits ist die staubtrockene Mischung auf "Rising" sicherlich interessant und anfangs auch absolut mitreißend. Der Groove des Openers 'Black Mound' packt einen sofort bei den Eiern, 'Dead Kings' steuert auf eine herrliche Hookline im SABBATH-Stil hin und in 'Evolve/Regress' kommt man schließlich auch mit der metallischen Seite Dänemarks in Kontakt, wenngleich sie einen sehr amerikanischen Akzent besitzt. 'Grail Of Bone', der relativ melodische Abschlusstrack knüpft nahtlos an die höllische Groove-Maschinerie des vorangegangenen Trios an, setzt aber auch im leichter verdaulichen Bereich Akzente - wirklich gut.
Der einzige Wermutstropfen dieser EP ist die geringe musikalische Beweglichkeit der drei Musiker. Elemente gibt's viele, Wagemut, diese auch entsprechend auszureizen konträr dazu nur selten. Aus diesem Grund müsste für das hoffentlich bald folgende Album noch ein bisschen mehr kommen, selbst wenn die benannten Einflüsse sowie die allgemeine Darbietung schon recht viel versprechend sind. Doch, und das muss hier mal betont werden: Für eine Band, die aus dem Nichts auftaucht und bereits auf ihrem ersten Release so selbstbewusst auftritt, ist "Rising" ein richtig starker Einstand, der auf der vollen Distanz aber noch nach Ausbau schreit.
Anspieltipps: Dead Kings, Black Mound
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes