RISING ASPIRATION - Oblivion
Mehr über Rising Aspiration
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 12.09.2015
- Chapter 1 - Origin
- Oblivion
- I Will Not Die This Way
- The End In Sight
- Forgiveness
- Absence Of Gravity
- Blind Eyes
- Lost In The Night
- Mask Of Lie
- Resistance
- The Antidote
- Moment Of Truth
Reifeprüfung der Melo-Death-Newcomer
Die Thüringer RISING ASPIRATION haben in ihrer noch jungen Karriere bereits einige Erwartung geschürt, immerhin bezeichnete sie unser Redakteur Björn Backes in seiner Rezension zur Debüt-EP "Path From Nothing" als "vielversprechenden Melo-Death-Nachwuchs". Am Ende kam er sogar zu dem Fazit, dass man schon damals deutlich mehr von den Jungs hätte hören wollen, als bloß die fünf Songs jener EP. Seitdem sind ganze vier Jahre ins Land gezogen, so lang mussten sich Fans gedulden, um jetzt endlich dem ersten Longplayer "Oblivion" lauschen zu können.
Musikalisch hat sich das Quintett in dieser Zeit nicht wirklich verändert, denn auch heute noch bildet der melodische Todesstahl der Göteborger-Schule die Grundlage ihres Sounds. Von vielen Genre-Kollegen unterscheidet sich RISING ASPIRATION dabei dadurch, dass sie vollständig auf Einflüsse aus Metalcore oder Modern Metal verzichten. Nein, hier werden noch die großen Helden der frühen Neunziger verehrt, und so hört man dann nicht selten auf "Oblivion" sehr deutliche Bezüge zu den großen Schweden IN FLAMES, den Melodie-Meistern DARK TRANQUILLITY und den Genre-Giganten AT THE GATES. Bleibt also nur noch die Frage, ob die Fünf die großen Erwartungen, die sie mit der Debüt-EP geschürt haben, auch auf Albumdistanz bestätigen können.
Zu Beginn gelingt dieses Unterfangen, denn schon beim eröffnenden Titelsong 'Oblivion' und dem folgenden 'I Will Not Die This Way' demonstrieren die Thüringer, dass sie in den vergangenen Jahren ihre Qualitäten beim Songwriting noch einmal verfeinert haben. Der Longplayer strotzt nämlich nur so vor klassischen Melo-Death-Riffs, düsteren Growls und feinen Gitarrenmelodien. An jeder Ecke hört man auf dieser Platte die Trademarks, die Ende der Neunziger die Göteborger-Szene weltberühmt gemacht haben, was jedem Fan dieses Genres die Freundentränen in die Augen treiben wird. Der ganz große Wurf ist die neue Platte aber trotzdem nicht geworden, dazu ist die Umsetzung an einigen Stellen doch etwas zu bieder und zu sehr auf Sicherheit bedacht. Die Jungs wissen offensichtlich wonach ihre Fans lechtzen, doch das reicht nicht immer aus. Dabei haben sie eigentlich die einzelnen Puzzleteile wie grandiose Hooklines und tolle Riffs beisammen, doch sie zu einem großen Gesamtbild zusammenzusetzen, das gelingt gänzlich nur beim grandiosen Song-Dreierpack aus 'Blind Eyes', 'Mask Of Lie' und 'Resistance' in der hinteren Hälfte der Platte. Dem übrigen Material fehlen einfach noch stellenweise die ganz großen Glanzpunkte, die dafür sorgen, dass sich ein Track im Langzeitgedächtnis des Hörers festsetzt.
Trotz dieser Kritik ist "Oblivion" aber beileibe kein schlechtes Album, der Scheibe fehlen aber einfach noch ein paar Feinheiten, um mit den ganz großen Meilensteinen des Genres mitzuhalten. Trotzdem werden Anhänger der Göteborger Schule mit der Platte viel Spaß haben, bietet sie doch einen schönen Kontrast zu den vielen Core-lastigen Melo-Death-Alben der letzten Jahre. Außerdem haben die Jungs jede Menge Potential, sodass sie die letzten Schwachstellen im Songwriting in den kommenden Jahren sicher noch ausbessern können.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs