RISING INSANE - Afterglow
Mehr über Rising Insane
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Long Branch Records / SPV
- Release:
- 10.12.2021
- Afterglow
- Meant To Live
- War
- Flightless Bird
- Serenade
- Oxygen
- Breakout
- The Surface
- Something Inside Of Me
- Broken Homes
- Bend And Break
- Imprisoned
Starker Stoff musikalisch gut verpackt.
Es ist harte Kost, mit der sich die Bremer von RISING INSANE inhaltlich auf "Afterglow" beschäftigen: Persönliche Schicksalsschläge - die Schwester des Sängers Aaron Steineker verstarb an Brustkrebs, bereits 2012 nahm sich der Bruder des Gitarristen Sven Polizuk das Leben - und die darauffolgenden psychischen Belastungen werden auf dem Drittlingswerk thematisiert.
Dies hört man deutlich aus den Lyrics heraus. Schonungslos verarbeiten die Bandmitglieder ihre Erlebnisse - und das ist gut so. Psychische Erkrankungen sind nach wie vor ein Tabuthema und den Betroffenen könnte schneller und besser geholfen werden, wenn wir häufiger darüber sprechen und sie vor allem anerkennen würden. Diesen wichtigen Schritt macht RISING INSANE, aber nicht, ohne mit 'Meant To Live' lyrisch einen Hoffnungsschimmer zu geben.
Für "Afterglow" spricht, dass die Musik jedoch auch ohne diese starke Thematik funktioniert: Natürlich wären fröhliche Melodien unpassend, weshalb dem Album eine melancholische Stimmung zugrundeliegt. Kontrastpunkte werden mit dem brachialen 'Breakout', 'Bend And Break' und dem bereits angesprochenen hoffnungsvollen 'Meant To Live' gesetzt. Balladesk wird es in 'Broken Homes' und dem abschließenden 'Imprisoned', und 'Serenade' sucht in puncto Eingängigkeit seinesgleichen.
Auffällig ist vor allem die Vielseitigkeit im Klargesang. Darüber hinaus besticht "Afterglow" mit Tempiwechseln, einer ausgewogenen Mischung aus frickeligen und eingängigen Riffs und songdienlichem Drumming. All dies findet den gemeinsamen Höhepunkt in 'The Surface' und dem folgenden 'Something Inside Of Me'. Mit dieser Mischung erinnert die Band des Öfteren an CURRENTS.
RISING INSANE liefert mit Album Nummer Drei ein durchdachtes Werk ab. "Afterglow" ist nicht nur inhaltlich stark, sondern lässt sich auch musikalisch genießen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper