RISING STORM - Initium
Mehr über Rising Storm
- Genre:
- 80er Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Initium
- Iron Faith
- Trial Of The Sun
- Fear The Sky
- Avenger
- Saints Of Perception
Aus deutschen Landen, frisch auf den Tisch: RISING STORM.
Wenn man dem Beipackzettel der aktuellen EP "Initium" der Brandenburgischen Band RISING STORM trauen will, dann heben sie unsere Musik auf ein neues Level. "Oha!" mag man da denken und eventuell gar schmunzeln, aber, wenn man in diesem Dschungel auffallen möchte, muss man eben auch mal klotzen. Allerdings sollten dann in der Realität auch Fakten folgen, die solche Aussagen belegen. Und genau das möchte ich im Nachfolgenden näher beleuchten.
Schon das instrumentale Titelstück, welches den Reigen eröffnet, zeigt allerdings, dass RISINGSTORM es durchaus ernst meinen. Die eingebauten Violinen und die orchestrale Untermalung für die Jon-Schaffer-Gedenk-Gitarren, sowie das verspielte Tribaldrumming, setzen die Halsmuskulatur unter Spannung. Dazu gesellt sich eine famose Melodieklampfe, die aufhorchen lässt. Das kann sich schon mal hören lassen. 'Iron Faith' offenbart dann erstmalig die Sangeskünste von Bassist Karl Bormann. Sein kräftiges Organ klingt schön aggressiv und in den richtigen Momenten etwas kehlig. Lediglich in den hohen Lagen neigt Karl dazu ab und an etwas zu übertreiben. Ein Umstand, an den man sich als Eierkneif-Freund aber schnell gewöhnt hat. Musikalisch wird hier auf jeden Fall herzhaft eingeschenkt. Da bleibt kein Auge trocken. Untermauert von einer saftigen Produktion, die großen Wert auf Druckberiffung aus den Klampfen legt, säbeln RISINGSTORM einige Kerben in die Hörmuscheln. Im nachfolgenden 'Trail Of The Sun' gelingt dann sogar eine weitere Steigerung, wobei die Parallelen zu frühen ICED EARTH immer größer werden. Mich stört das nicht, spielt Schaffer-Jon heutzutage doch eher gemäßigtere Sachen. Das Quartett hat den Dreh heraus, auf den Punkt zu riffen und damit den Hörer schnell zu begeistern. Dazu kommt die Gabe, in den längeren Kompositionen interessante Ideen zu verwirklichen. Damit hält man den pflugs eingefangenen Zuhörer lange bei der Stange. Klug eingefädelt.
Das relativ düstere 'Fear The Sky' ist dann ein angenehmer Kontrapunkt zum restlichen Material und das knapp sieben Minuten lange 'Avenger' galoppiert wieder mit einem coolen Riff durchs Gelände. Allerdings strapaziert in diesem Track der hohe Gesang ein wenig meine Nerven. Grenzwertig. Dafür erfreut die Nummer durch sehr abwechslungsreiche Rhythmik und einen tollen Aufbau. Der absolute Überflieger heißt aber 'Saints Of Perception'. Und den hat man sich bis zum Ende aufbewahrt. Ein weiterer kluger Entschluss. Hier gelingt den Jungs eine erstklassige Verknüpfung aller bereits erwähnten Bonusattribute und Karl weiß, wie er seine Stimme gekonnt in Szene zu setzen hat. In den tieferen Lagen klingt das nämlich alles viel besser.
Somit kann ich RISINGSTORM ein sehr gutes Scheibchen attestieren, welches vor allem Freunden der alten ICED EARTH gut einlaufen dürfte. Aber auch, wer grundsätzlich auf ein paar Verschachtelungen in seinen Hartwürsten steht, sollte in "Initium" dringend ein paar Momente investieren. Es lohnt sich.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae