RITCHIE KELLY'S OVERTURE - Opus #1
Mehr über Ritchie Kelly's Overture
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- 7hard / 7us Music
- Release:
- 27.03.2015
- Overture Opus #1
- Happiness
- Different Wings
- All Life Long
- Two Souls
- Leave Me Alone
- Karma On A Scale
- Paganini's Castle
- The Haunt
- Lying
- Moonlight Child
- Back To Your Cradle
- Prelude To An Angel
- Fell In You
- Moonlight Child (Piano Version)
Ernstzunehmener Komponist oder doch "Provinz-Rockstar"?
Ritchie Kelly ist ein Münchner Gitarrist, der auf süddeutschen Bühnen recht umtriebig ist. Mit RITCHIE KELLY’S OVERTURE hat er eine Band zusammen getrommelt, die 80ger-Hardrock mit Elementen aus der klassischen Musik paart. Aber bei aller Liebe zu neoklassischen Spielereien und Zuneigung zu solchen Klassik-Rock-Hybriden finde ich, dass diese Ouvertüre meist nur Stückwerk bietet. Das fängt schon mit der Aussendarstellung an. Ritchie Kelly ist schon kein besonders gelungenes Pseudonym (oder heisst der wirklich so?), dann wird beworben, dass der Mann seine Soli auf dem Rücken und mit den Zähnen spielen kann (gähn) und auch die Musik passt irgendwie mehr zu einem lokalen Provinz-Rockstar als zu einem nach internationaler Anerkennung kämpfenden Musiker.
Dabei gibt es an der Umsetzung von "Opus #1" wenig zu mäkeln, der Sound passt, spielen kann der Herr auch, doch mit fünfzehn Songs über 76 Minuten ist die CD mit dem dort Gebotenen einfach viel zu lang und langatmig. Gerade diese tiefe Verneigung vor pop-rockigen Achtziger-Sounds macht das Hören auf Dauer sehr mühselig und aus dieser Zeit wird auch kein Klischee ausgelassen. Von Schmuse-Balladen ('Karma On A Scale') über wave-poppige Sounds ('Different Wings') bis hin zu eher hairspray-rockigen Titeln ('The Haunt') sind alle (streitbaren) Elemente aus dieser Zeit enthalten.
Und was ist mit der Verquickung mit der Klassik? Diese beschränkt sich zumeist auf Kellys Gitarrenspiel und ist wie 'Paganini’s Castle' oder 'Prelude To An Angel' durchaus hübsch gemacht. Man hört Parallelen zu Timo Tolkki, Luca Turilli oder auch Marty Friedman. Doch die gefallen mir insgesamt gesehen allesamt besser.
RITCHIE KELLY’S OVERTURE braucht dringend ein paar durchschlagskräftigere Songs und vielleicht auch einen charismatischeren Sänger. Dann wird aus "ordentlich" vielleicht doch noch "gut".
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker