RITUAL - Live
Mehr über Ritual
- Genre:
- Folkrock / Progrock
- Label:
- Inside Out / SPV
- Release:
- 20.01.2006
- Vision Quest
- What Are You Waiting For
- Typhoos Decide
- Really Something
- Moomin Took My Head
- Infinite Justice
- Humble Decision
- Once The Tree Would Bloom
- Did I Go Wrong
- Think Like A Mountain
- Solitary Man
- Dinosaur Spaceship
- Explosive Paste
- Acoustic Medley
- Mother You've Been Gone For Much Too Long
- Do You Wanna See The Sun
- Big Black Secret
- Seasong Fot The Moomin Pappa
Ich muss ehrlich sagen, dass mir die schwedische Folk(prog)band RITUAL bislang unbekannt war und ich deren bisherige drei Studio-Alben nicht kenne. Nun kommt aber mit "Live" ein Doppeldecker in die Läden, der die vier Multiinstrumentalisten genau dort einfängt, wo sie sich offensichtlich pudelwohl fühlen, nämlich auf der Bühne. Aufgenommen wurde "Live" im Übrigen auf der letzten Tour im Jahre 2004, und das vornehmlich in Deutschland. RITUAL, deren meist komplexe, aber nicht überfrachtete Kompositionen zuweilen ein wenig an KING'S X und JETHRO TULL erinnern, eignen sich freilich nicht zum beiläufigen Genuss, sondern erfordern wohl uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Der ein oder andere Track ('Typhoons Decide' oder 'Explosve Paste') wirkt dabei ein wenig sperrig, während Stücke wie 'Moomin Took My Head' oder das sehr gelungene 'Acoustic Medley', welches aus den Tracks 'A Little More Like Me', 'The Way Of Things', 'Dependence Day', 'You Can Never Tell' und 'Life Has Just Begun' besteht, einfach nur schön sind. Das absolute Highlight steht am jedoch Ende der ersten CD. Das über zehnminütige 'Solitary Man', hält den Hörer über die gesamte Spieldauer bei der Stange. Dramatisch, melodisch und atmosphärisch sind wohl die passenden Attribute für diesen starken Song. Sänger Patrik Lundström (KAIPA) kann sich hier richtig austoben und passt stimmlich zu den vielschichtigen Songs wie die berühmte Faust aufs Auge.
Der Sound von "Live" ist recht authentisch, fast schon ein wenig roh, was den Live-Charakter der Scheibe nur noch unterstreicht. Auch die Ansagen der Band kommen sehr sympathisch rüber und tragen zur dichten Atmosphäre des Albums bei. Egal ob in eher rockiger Instrumentierung mit E-Gitarre, in folkloristischer Ausrichtung mit Flöte und Mandoline oder wie im Mittelteil der ersten CD oder im Medley auf der zweiten mit vornehmlich akustischen Klängen ausgestattet, ist "Live" unterhaltsam und vermittelt einen guten Eindruck und Überblick des Schaffens der Band aus dem Land der Elche, denn alle drei Alben kommen zu ihrem Recht.
Die Homepage hält weiterführende Informationen bereit und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich habe wieder eine neue Band für mich "entdeckt", und zwar eine, die man schwer in irgendwelche speziellen Schubladen einsortieren kann. Aber Progressive Rock ist ja nun wirklich ein sehr dehnbarer Begriff. Coole Band, coole Scheibe!
Anspieltipps: Moomin Took My Head, Solitary Man, Acoustic Medley, Big Black Secret
- Redakteur:
- Martin Stark