RITUAL - Trials Of Torment (Re-Release)
Mehr über Ritual
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 15.03.2019
- She Rides The Sky
- Where I Belong
- Espionage
- Addicted To Fear
- The Forgotten
- Pain Of It All
- In The Dungeon
- Dementia
- Obscured By Twilight
- City Of The Dead
- Beyond The Sea
- The Forgotten (live)
Ein vergessener Klassiker in der Retrospektive.
Die Herren von RITUAL haben es sich, in ihrer mittlerweile auch schon recht langen Laufbahn, eigentlich immer selbst am schwersten gemacht. Nachdem die Band kurz nach ihrer Gründung Mitte der 80er dank einiger Line-up-Schwierigkeiten gleich mehrfach den Namen änderte, kam sie nach der finalen Umbenennung in RITUAL nie mehr so richtig in Schwung. Die Alternative-Welle der frühen 90er stellte der Truppe, die auf ihrem Debüt durchaus ernsthafte Konkurrenz für die Old-School-Phase aus dem Hause FATES WARNING darstellte, erneut ein Bein, was die Musiker wieder so weit zum Einknicken brachte, dass man in der Folge nur noch in den Teilzeitbetrieb umschaltete - angesichts eines sperrigen, aber doch lohnenswerten Kleinods wie "Trials Of Torment" schon verheerend!
Zweieinhalb Dekaden später bringt die Band diesen kleinen Meilenstein des progressiven US Metals noch einmal ins Gespräch und veredelt ihn in einer neuen Version mit zwei Bonustracks, von denen einer eine Live-Aufnahme aus dem vergangenen Jahr ist. Tracks wie 'Espionage' und 'Addicted To Fear' mögen zwar manchmal zu stark von Jon Arch und seiner Sirenenstimme geleitet sein, doch es sind gerade diese Nummern, in denen die Screams besonders hoch und wandlungsfähig sind, die nachhaltig in Erinnerung bleiben - und davon gibt es auf "Trials Of Torment" gleich zehn an der Zahl. Die Highlights dieses überhaupt nicht angestaubten Genre-Klassikers sind folglich breit gestreut, allerdings müssen Kompositionen wie 'Into The Dungeon' und 'Obscured By Twilight' noch einmal gesondert betrachtet werden, da sie als Ausläufer einer seinerzeit totgesagten Szene noch einmal alle Leidenschaft demonstrieren, mit der dieser Sound damals und auch heute wieder gefeiert wird, bzw. wurde. Dass die vertrackten Arrangements im ersten Versuch noch nicht reinlaufen, die Melodien nicht auf Anhieb zünden und die Stimme weiterhin gewöhnungsbedürftig ist, darf natürlich nicht vertuscht werden, ist aber letzten Endes kein Hindernis. Im Gegenteil: Es sind gerade diese Eigenheiten, die RITUAL immer ausgezeichnet und die ein Werk wie "Trials Of Torment" bei Insidern so hoch in den Kurs gebracht hat.
Ein Dank geht daher an Pure Steel Records, wo die Platte nun mit neuem Master und zwei feinen Bonusnummern eine neue Heimat bekommt. Das war angesichts der Klasse dieses vielleicht schon vergessenen Albums, auch bitter nötig!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes