RITUAL STEEL - A Hell Of A Knight
Mehr über Ritual Steel
- Genre:
- True Metal
- Label:
- Miskatonik
- A Hell Of A Knight
- Hell Brigade
- Where Shall I Sleep
- Armageddon Symphony
- Commandment Of The Solar Maiden
- Master Rage
- No Escape
- T. W. O. N.
- Ritual Steel
Und wieder eine Veröffentlichung von meinem Lieblingslabel Miskatonik Foundation. Das britische Label um (ex) SOLSTICE-Mainman Rich Walker hat uns ja in letzter Zeit mit so netten Sachen wie THE LORD WEIRD SLOUGH FEG oder TWISTED TOWER DIRE erfreut und beweist auch mit dieser Band Geschmack. RITUAL STEEL aus den nördlichen Gefilden Germaniens überraschen auf ihrem Debut „A Hell Of A Knight“ mit erstaunlicher Vielseitigkeit.
Wer die Band auf ihrer letztjährigen Kurztour im Vorprogramm der oben genannten Bands gesehen hat ahnt, daß es hier extrem „true“ zur Sache geht. Im Fall RITUAL STEEL ist dies aber zum Glück nicht gleichbedeutend mit Eintönigkeit. Eigentlich auch nicht verwunderlich, wenn man weiß, daß Sänger Sascha Maurer, dem informierten Leser sicherlich auch durch seine unterhaltsamen Reviews im HELLION Katalog im Kopfe, ja schon mit seiner alten Kapelle CARPE DIEM unter Beweis stellen konnte, daß er sich stimmlich nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken braucht. Irgendwie gelingt es ihm trotz einer nicht zu leugnenden Vorliebe für höhere Tonlagen, nur selten zu übertreiben. Vielmehr erinnert er mit seiner Phrasierung häufig an englische Vokalisten der 80er. Mit im Boot finden wir neben Dirk Johannsen (gt), Timo Tippmann (gt) und Oliver Zühlke (bs) auch noch Martin Zellmer (dr), der ja schon mit RED/FIRE/RAIN in Erscheinung treten konnte. Soviel zu den Fakten.
Schaut man sich die Liste der Faves an, in der so illustre Gesellen wie MANILLA ROAD, BROCAS HELM, SACRED BLADE und LIEGE LORD neben IRON MAIDEN, SLAYER und RORY GALLAGHER genannt werden, so erwartet man kauzig epischen US Metal. RITUAL STEEL aber darauf zu begrenzen, wäre ziemlich unfair. Eher rudern die Jungs zwischen melodischen Highspeedstern („Armageddon Symphony“) , hardrockenden Groovern („Where Shall I Sleep“) und epischen Powernummern hin und her. Und genau diese Variabilität gibt RITUAL STEEL eine höchst eigene Note. Nicht selten bringt dieses Album Erinnerungen an selige NWOBHM Tage zurück – nicht umsonst gibt es einen exzellenten DEMON Song, an den der Albumtitel phonetisch angelehnt ist. Und auch die lyrischen Ergüssen schwelgen in Schlachten, beschreiben das Leben als Metal Warrior oder von Untoten und anderen eviligen Dingen. Alles höchst entertaining und dadurch schon klasse.
Etwas irritiert bin ich von der Tatsache, daß ich eigentlich ein paar doomige Einflüsse erwartet hatte, die aber, zumindest auf dieser Scheibe, noch gar nicht zu finden sind. Ich vermute, daß RITUAL STEEL in Zukunft auch damit noch eine weitere Schattierung ihrer Bandbreite aufzeigen werden.
Als einziges Manko könnten die leichten Soundlöcher während der Soli gewertet werden. Da diese aber nicht wirklich kraß ins Ohr fallen, dürften sich die meisten Kuttenträger nicht daran stören. Viel zu gut ist das gebotene Material auf diesem Album.
Anspieltips: „Armageddon Symphony“, „T.W.O.N.“, „Where Shall I Sleep"
- Redakteur:
- Holger Andrae