RITUALS OF THE OAK - Come Taste The Doom
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2012
Mehr über Rituals Of The Oak
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Northern Silence Productions (Soulfood)
- Release:
- 27.01.2012
- Here
- The Horla
- On The Sixth Moon
- Serpentine Tongues
- All Wells Are Poisoned
Doom Metal mit Sängerin. Again? Jau. Dieses Mal from Down Under. Lecker popecker.
Der zweite Longplayer der australischen Doomster von RITUALS OF THE OAK. Und erneut klingt das Quartett um Sängerin Sabine Hamad-Linfoot sehr europäisch, wie ich finde. Die fünf teils sehr langen Songs haben naturgemäß ein Siebzigerjahre-Klanggewand. Es tönt alles schön atmosphärisch und organisch, die eine oder andere Parallele zu den allmächtigen Sabs ist zu vernehmen, aber die Aussies haben auch eine gehörige Portion Eigenständigkeit im Gepäck.
Und diese ist auf der einen Seite der sehr natürlichen Stimme von Sabine zuzuschreiben, die mich manchmal an Julianne Regan von den göttlichen ALL ABOUT EVE erinnert. Niemals wirkt ihr Gesang gezwungen. Niemals verhebt sie sich an extremen Tonlagen und niemals klingt sie zu elfenhaft. Es ist vielmehr so, dass sie mit ihrem Gesang quasi den melodischen Kontrapunkt zur recht drögen musikalischen Untermalung darstellt. Wem zum Beispiel BLOOD CEREMONY, mit denen man RITUALS OF THE OAK sicherlich vergleichen kann, zu aufdringlich klingen, der sollte hier trotzdem hinein hören. Die Musik ist nämlich, wie eben auch der Gesang, sehr naturbelassen, ja beinahe folkig. Denn, auch wenn schwere Riffs die Wurzeln der hier gebotenen Musik sind, so gibt es doch in allen Songs herrliche Ausflüge in die akustische Melodienwelt. Alice im Dornenland.
"Come Taste The Doom" ist kein Album, welches man mal so eben auflegt, um gemächlich mit dem Haupt zu wackeln, es ist eher ein Album, welches die Vielfältigkeit eines in sich scheinbar begrenzten Subgenres gekonnt auslotet. Die kleinen Details, die man bei jedem weiteren Hören ausfindig machen kann, machen diese Scheibe zu einem echten Abenteuerkurs, den ich sicherlich noch recht häufig fahren werde, denn mit absoluter Sicherheit habe ich noch lange nicht alle Feinheiten entdeckt. So erfreut der mehrstimmige Gesang beim letzten Song 'All Wells Are Poisoned' genau so, wie das gefühlvoll-verspielte 'On The Sixth Moon', welches als doomige Halb-Ballade durchgehen kann. Auch, wenn es so etwas eigentlich gar nicht gibt.
Ein sehr feines Album.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae