RITUALS OF THE OAK - Hour Of Judgement
Mehr über Rituals Of The Oak
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Northern Silence / Eyes Like Snow / TWS
- Release:
- 27.11.2009
- Hour Of Judgement
- Drown The Wood In Blood
- Standing In The House Of Suffering
- Childhood's End
- The Spell Of Doom
Tolle junge australische Doom-Band mit Sängerin und einem Debüt für Fans von BLACK SABBATH, WARNING und WITCHFINDER GENERAL.
Nach dem Demo im Frühjahr wurde das deutsche Label Northern Silence/Eyes Like Snow auf diese junge australische Truppe aufmerksam, welche nun den beiden Stücken vom Demo drei weitere Tracks zur Seite gestellt hat und ihre Debüt-EP "Hour Of Judgement" vorliegt, die es mit insgesamt fünf Stücken auf eine stolze Spielzeit von einer guten Dreiviertelstunde bringt, in welcher warmer, erdiger Doom Metal geboten wird, der weder zu zäh und schleppend ist, noch sonst auf irgend eine Art und Weise langweilt.
Größter Trumpf des Quartetts aus Sydney ist Frontfrau Sabine Hamad, die eine wunderschöne, natürlich Stimme hat, die weder zerbrechlich noch übertrieben theatralisch klingt, sondern perfekt zu den ausladenden Kompositionen passt. In Sachen Vergleich lehne ich mich einfach mal ganz weit aus dem Fenster und führe neben dem Naheliegenden in Gestalt von THE RIVERs Vicky auch mal Anneke van Giersbergen ins Feld, was sicher hier und da Widerspruch erregen wird, doch wenn die leidenschaftlichen Passagen am Ende einiger Verse des tollen Titelstücks erklingen, dann muss ich tatsächlich an die Niederländerin zu "Mandylion"-Zeiten denken, oder an Cecilie Langlie von der norwegischen Band, die den selben Namen trägt, wie das Album von THE GATHERING. Im Großen und Ganzen gibt sich Sabine allerdings rockiger, kraftvoller und weniger extravagant, was natürlich dem doomigen Sound der Band besser zu Gesicht steht.
Dieser geht insgesamt etwas in Richtung von WARNING, ist allerdings deutlich leichter verdaulich und drückt nicht ganz so massiv. Das etwas flottere 'Drown The Wood In Blood' hat einen rockenden Drive der Marke NWoBHM-Doom à la WITCHFINDER GENERAL meets BLACK SABBATH, und verleitet schon während der Verse unmittelbar zum Doomdance, lässt den Hörer im riesigen Refrain herrlich die Faust recken und brennt mit den Soli und sich anschließenden harmonischen Leadgitarren eine dampfende Feuerspur in den Waldboden, an der bestimmt auch Karl Simon seine Freude hätte. 'Standing In The House Of Suffering' ist programmatisch betitelt und somit auch der elegischste und zähste Song des Albums, der vor allem von den dräuenden Gitarrensounds und Sabines dominierender Stimme geprägt wird. Bei 'Childhood's End' erinnern Rhythmik und Groove ein Stück weit an die melodischeren Sachen von REVEREND BIZARRE, während das mit zwölf Minuten Spielzeit nochmals sehr ausladende Finale 'The Spell Of Doom' die Band nochmal von ihrer dunklen und schleppenden Seite zeigt und mit einem sehr verträumten Ende mit schönen Gitarrenleads und Basspassagen glänzt.
"Hour Of Judgement" ist für eine Debüt-EP definitiv schon ein ganz großer Wurf, der die Australier in der Doom-Landkarte dick und fett unterstreichen wird, vor allem, weil es ihr perfekt gelingt, das Stilelement des weiblichen Gesangs völlig klischeefrei und treffend einzuarbeiten. Daumen hoch für RITUALS OF THE OAK!
Anspieltipps: Hour Of Judgement, Drown The Wood In Blood, The Spell Of Doom
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle