RIVAL SONS - Pressure & Time
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2011
Mehr über Rival Sons
- Genre:
- 70s Rock / Retro / Rock´n Roll
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Earache
- Release:
- 20.06.2011
- All Over The Road
- Young Love
- Pressure And Time
- Only One
- Get Mine
- Burn Down Los Angeles
- Save Me
- Gypsy Heart
- White Noise
- Face Of Light
Fett groovender Rock, der dich in die Siebziger transportiert.
Es ist wohl unbestritten, dass es einen Trend zu natürlicheren, organischeren Klangbildern gibt, die ihre Vorbilder in den Siebzigern haben. Dafür sprechen so unterschiedliche Truppen wie BLOOD CEREMONY, GRAVEYARD & '77, die zudem zumindest in Insiderkreisen eine hohe Popularität genießen. Und auch die RIVAL SONS kann man nun in dieser Reihe aufzählen. Und dass sie viel Staub aufwirbeln werden, ist auch sicher. Zu groß waren die Vorschußlorbeeren, welche die digitale EP und das Debüt "Before The Fire" bereits erhalten hat.
Und die hat nicht zu viel versprochen. Denn auch "Pressure & Time" ist ein prima Trip zurück in die Zeit als LED ZEPPELIN die Rockszene prägten und in der Jim Morrison die Massen begeisterte. An eine Mischung aus eben diesen beiden Truppen erinnert dann auch der Opener 'All Over The Road', der mit einem herrlichem Groove und feinem Orgelspiel ausgestattet ist. Dazu kommt die ziemlich soulige Stimme von Jay Buchanan, der damit einen deutlichen Kontrastpunkt zu den oben aufgeführten Bands jüngeren Datums bietet.
Natürlich ist dieser Sound jetzt nicht unglaublich spektakulär oder revolutionär, denn im Grunde wird hier nur alten Helden nachgeeifert. Aber es wird einfach mehr und mehr deutlich, dass viele Musiker und Musikhörer keinen Bock mehr auf polierte, makellose, aber eben auch austauschbare Produktionen haben, die in den letzten Jahren den Markt mit hoher Penetranz überfluten.
Wer also an rauem, unverfälschten, erdigen Rock steht, wird wohl mit einem Album, das anno 2011 aufgenommen wurde, kaum besser bedient als bei den rivalisierenden Söhnen. Der soulige Gesang trifft auf stets kernige Gitarren, die deutlich mehr Drive haben als bei den oben genannten GRAVEYARD oder '77 und dazu mit ein paar feinen Hooks veredelt werden, die sich auch ins Gedächtnis einbrennen. 'White Noise' ist da das rockige Beispiel, während 'Only One' das balladeske Gegenstück stellt. In diesem breit angelegten Spannungsfeld bewegen sich auch die restlichen Songs, die bis auf 'The Face Of Light' und 'Save Me' auch alle auf einem Niveau sind. Das ist herrlich sommerlich, fein entspannt und rockt dennoch so heftig, dass der Schweiß seine Abfahrt von der Stirn aufnimmt.
Dass bei 33 Minuten Spielzeit das Niveau an zwei Stellen noch etwas abfällt, ist der Grund, warum ich das neue GRAVEYARD-Album im Gesamtniveau noch leicht vorne sehe. Die größeren Ausschläge nach oben besitzt allerdings "Pressure & Time". Unterm Strich sind das 7.5 extrem fette Punkte, die große Genre-Lunatics noch als deutlich zu niedrig ansehen dürfen. Fans von LED ZEPPELIN, THE DOORS, GRAVEYARD und ähnlich gelagerten alten und neuen Bands greifen hier freudig erregt zu.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk