RIVERA BOMMA - I Am God
Mehr über Rivera Bomma
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Mausoleum Records / Soulfood
- Release:
- 24.02.2006
- I Am God (Intro)
- I Am God
- You Are My Child
- He Died For You
- Oh Girl
- Riding High
- Sing To Me
- Help
- Holy One
- La Voz De Mi Guitarra
- Revelation / Midnight Sunlight
Nachdem das 2002 veröffentlichte Debüt "Invisble Force" im Underground schon recht gut aufgenommen wurde, begaben sich der ehemalige HADES-Musiker John Bomma, Multi-Instrumentalist Rod Rivera und ihre beiden Sidekicks Taz Robles und Steven D. Riker an die Arbeiten zu einem weiteren RIVERA BOMMA-Album, verbrachten aber recht lange damit, elf neue Songs für einen Nachfolger zu komponieren. Die Labelsuche stellte sich dabei als weitere Schwierigkeit heraus, bis Jack Frost (SEVEN WITCHES) die Band dann zu Mausoleum Records führte.
Dort erscheint dieser Tage nun endlich das zweite Album mit dem Titel "I Am God" und enthält mehr als eine Stunde lang eine erneut sehr ordentliche Mischung aus typischem US Metal und Hardrock im Stile von RAINBOW und DIO. Letztgenannter ist dann auch die erste Person, an die man denkt, wenn man John Bommas Stimme zu hören bekommt, speziell in den etwas episch angelegteren Kompositionen wie 'Holy One' und 'Sing To Me' sowie beim stampfenden 'Revelation / Midnight Sunlight', das rein stilistisch auch prima zum "Holy Diver"-Album gepasst hätte. Doch RIVERA BOMMA sind weit davon entfernt, ein Abklatsch des kleinen Gesangsgottes zu sein, selbst wenn die Parallelen in nahezu allen Nummern offenkundig sind. Die Band orientiert sich nämlich nicht nur an epischen Vorgaben, sondern wählt zwischendurch auch einige sehr britische Einflüsse, so wie zum Beispiel die Melodieführung bei 'He Died For You', die verstärkt an IRON MAIDEN erinnert, oder aber die Arrangements bei 'I Am God', bei denen man Einflüsse aus der Tony-Martin-Phase von BLACK SABBATH heraushören kann. Aber auch hier gilt: Die Einflüsse sind unverkennbar, doch durch die eigenwilligen Improvisationen bewahren sich RIVERA BOMMA stets ihre Eigenständigkeit und ihren Stil.
Dass dieser (natürlich) noch nicht so ausgereift ist wie bei den großen Vorbildern, versteht sich von selbst, allerdings ist dieses Quartet in seiner Entwicklung schon enorm weit fortgeschritten, was die Reife solcher Songs wie 'Riding High' und 'Holy One' beweist. Das ist epischer Hardrock der allerfeinsten Machart, veredelt mit einer wunderbaren Gesangsstimme. Doch es ist nicht nur der Gesang, der auf diesem Album imponieren kann. Auch Rod Rivera an der Sechssaitigen kann mit seinem eigensinnigen Stil Akzente setzen. Der Mann scheint dabei vor allem eine Vorliebe für Flamenco-Gitarren zu haben, was sich neben dem Intro von 'Riding High' ganz besonders im hervorragenden Instrumental 'La Voz De Mi Guitarra' zeigt, bei dem Rivera seine Finger in bester Blackmore-Manier über das Griffbrett flitzen lässt. An anderer Stelle hingegen kreiert er dann eine voranstampfende Riffwand und zeigt hiermit gleichzeitig auch seine große stilsitische Bandbreite, die er leider aber auf diesem Album nur angedeutet, jedoch noch nicht ganz ausgereizt hat. Trotzdem: Der Mann hat echt was auf dem Kasten und weiß, wie er sein Können den Ansprüchen der jeweiligen Komposition entsprechend einbringen kann - man höre nur mal in das Titelstück hinein, und man wird verstehen, was gemeint ist.
Musikalisch ist "I Am God" darum auch wieder ein echter Leckerbissen und ganz klar einer der besten releases, die bei Mausoleum Records in diesem Genre über die letzten Monate verteilt erschienen sind. Für einen Jack Frost müsste es dementsprechend auch recht seltsam anmuten, wenn eine von ihm empfohlene Band seine eigenen Projekte in Grund und Boden stampft, doch dies sei nur am Rande erwähnt. Wer auf den alten Stoff der SEVEN WITCHES ebenso steht wie auf RAINBOW und DIO, sollte sich mal mit diesem Album befassen. Es lohnt sich!
Anspieltipps: I Am God, Riding High, Revelation / Midnight Sunlight
- Redakteur:
- Björn Backes